• 14.06.2004 12:51

  • von Fabian Hust

Takuma Sato und die Motorschäden

Die zahlreichen Motorschäden bei BAR-Honda-Pilot Takuma Sato können nüchtern betrachtet kein Zufall mehr sein

(Motorsport-Total.com) - Großer Preis von Malaysia, das zweite Rennen der Saison. Vier Runden vor Rennende verraucht der Honda-Motor im Heck des BAR von Takuma Sato. Auch im vierten Rennen in Imola gibt Satos Motor seinen Geist auf, dieses Mal sechs Runden vor Rennende. Zwei Rennen später und das gleiche Spiel: Wieder ein kapitaler Motorplatzer, dieses Mal sogar in der dritten Runde. Auch das siebte und achte Rennen der Saison übersteht der Honda-Motor in Satos Auto nicht.

Titel-Bild zur News: Takuma Sato (BAR-Honda)

Takuma Satos Motorschäden geben Experten Rätsel auf

Acht Rennen und fünf Motorschäden bei Takuma Sato. Teamkollege Jenson Button hatte in dieser Saison noch keinen Motorschaden zu beklagen. Kann das noch Zufall sein? Nüchtern betrachtet nein. Doch kann man in der modernen Formel 1 eine Erklärung dafür finden, dass bei einem Fahrer die Motoren halten, bei einem anderen jedoch nicht? Zugegeben, das ist schwierig.#w1#

Im Fahrerlager macht das Gerücht die Runde, dass Honda Takuma Sato mit Motoren starten lässt, die nicht jener Spezifikation entsprechen, die Jenson Button benutzt. So könnte man im echten Rennbetrieb neue Errungenschaften ausprobieren. Verfechter dieser Theorie mögen vielleicht Hondas aggressive Entwicklungsstrategie als Argument für diese Variante nennen.

Doch Teamchef David Richards meinte nach dem Rennen in Kanada, dass Takuma Sato genau den gleichen Motor im Heck hatte wie Jenson Button. Hinzu kommt, dass Sato im Ersatzauto unterwegs war. Dieses hätte im Fall der Fälle auch der Brite benutzt.

Zudem ist es doch äußerst abenteuerlich zu glauben, dass Honda einen massiven Image-Schaden riskiert, indem man bewusst nicht hundertprozentig ausgetestete Motoren im Rennen einsetzt. Fakt ist, dass eine solche Strategie Honda im Moment eigentlich nicht nötig hat, denn wie die vergangenen Rennen gezeigt haben, ist der Zehnzylinder konkurrenzfähig - wenn nicht die vielen Motorschäden bei Sato wären.

Dass Sato jedoch so viele Motorschäden erleidet, und dies nun sogar zum dritten Mal in Folge, ist seltsam. Teamkollege Jenson Button meinte dazu gegenüber 'ITV': "Es hat einen Unterschied in Bezug auf unseren Fahrstil gegeben, der einige der Probleme verursacht haben könnte. Ich weiß, dass er das ändern wollte, aber ich bin mir nicht sicher, ob er das bei diesem Rennen hier schon geschafft hat."

Ein moderner Motor kann nur noch in Extremsituationen, wenn sich ein Fahrer zum Beispiel dreht, über das Drehzahllimit heraus belastet werden. In der Theorie gibt es aber dennoch ein paar Möglichkeiten, den Motor nicht ganz so hart ranzunehmen. Ist es sinnvoll, kann der Fahrer zum Beispiel früher hochschalten, um das Triebwerk zu schonen oder er kann versuchen, beim Überfahren von Randsteinen Drehzahlspitzen zu vermeiden.