Fünf Punkte das Maximum für BAR-Honda

Wegen fehlender Pace war Platz vier für Button das Höchste der Gefühle, während bei Sato ein weiterer Honda-Motor platzte

(Motorsport-Total.com) - Das BAR-Honda-Team konnte seine beeindruckende Serie an Podestplätzen heute beim Grand Prix von Kanada nicht fortsetzen. Jenson Button kam als solider Vierter ins Ziel, während Takuma Sato einmal mehr mit einem technischen Defekt ausschied.

Titel-Bild zur News: Button vor Montoya

Am Ende setzte sich Jenson Button ohne Probleme gegen Montoya durch

Der Japaner, rein vom Speed her wohl in der Form seines Lebens, erlebte in Montreal ein durchwachsenes Wochenende. Schon im Qualifying drehte er sich nach bester erster Zwischenzeit, nach dem Start aus der Boxengasse war er mitten im Tumult in der ersten Kurve und bei einem weiteren Dreher in der Haarnadel hatte er Glück, als er nur um Zentimeter zwei Fahrzeuge links und rechts neben ihm verfehlte. Ein Motorschaden beendete dann seinen Auftritt.#w1#

Sato nach neuerlichem Ausfall besonders enttäuscht

"Wir sind voller Hoffnung nach Montreal gekommen, müssen aber mit einem weiteren enttäuschenden Resultat abreisen", gab Sato seufzend zu Protokoll. "Am Morgen haben wir unsere Strategie geändert. Ich startete aus der Box und habe auf zwei Stopps umgestellt, wovon wir uns viel versprachen. Leider musste ich am Boxenausgang abbremsen, weil in der zweiten Kurve eine Kollision passiert war, und dabei ging viel Zeit verloren. Trotzdem konnte ich mich bis auf Platz 14 nach vorne arbeiten."

"Ich habe alles versucht, mich weiter nach vorne zu kämpfen, aber das Auto war wegen des Benzins so schwer und ich hatte nicht die Pace. Es war schwierig. Am Ende des Rennens habe ich einen Punkt ins Visier genommen, aber dann hat ein weiterer Motorschaden alles beendet. Das müssen wir bis Indianapolis in den Griff bekommen. Ich habe keinen unmittelbaren Einfluss darauf, aber ich muss eng mit den Ingenieuren zusammenarbeiten", ergänzte er.

Button trotz solidem vierten Platz enttäuscht

Button erging es besser, obwohl sich auch er mehr als fünf Punkte erhofft hatte: "Ich bin enttäuscht, nicht auf dem Podium zu sein, denn wir hatten das Gefühl, das würde möglich sein. Mein Start war ganz gut und ich konnte die Renaults hinter mir halten, aber den ganzen ersten Stint über hatte ich Übersteuern. Beim ersten Stopp haben wir die Einstellungen verändert, um mehr Untersteuern zu bekommen, aber das half nicht ausreichend und es fehlte insgesamt an Grip."

"Beim zweiten Boxenstopp blieb ich beinahe stehen, denn als ich die Kupplung los ließ, schaltete sich das Notfallprogramm ein", fuhr der Brite, der weiterhin WM-Dritter bleibt, fort. "Verglichen mit Ferrari war unsere Pace enttäuschend und ganz sicher hätten wir nicht damit gerechnet, hinter einem Williams zu landen. Ich schätze, wir müssen analysieren, was heute falsch gelaufen ist, und das rechtzeitig für Indianapolis richten."

Weniger verbittert präsentierte sich Teamchef avid Richards, "denn die Wahrheit ist, dass wir heute einfach nicht schnell genug waren. Jenson hat eine maximale Performance aus dem Auto geholt und wir haben den Abstand auf den zweiten Platz in der Meisterschaft verkürzt, also müssen wir zufrieden sein. Takuma hat mit seinem Rennen wieder viel Aufsehen erregt und er war in der Position, einen Punkt zu holen, was aus der Boxengasse nicht schlecht gewesen wäre."

Blockierende Hinterräder und Übersteuern im Rennen

Geoff Willis, Technischer Direktor: "Nach dem guten Qualifying sind wir enttäuscht über das Ergebnis, aber froh, wieder gepunktet und den dritten WM-Platz verteidigt zu haben. Das Auto war bei Rennbedingungen mit blockierenden Hinterrädern und Übersteuern schwer zu fahren. Eine Anpassung des Frontflügels beim ersten Stopp hat Jenson geholfen und er konnte zu Ralf aufholen. Dann hatte er jedoch Probleme beim Losfahren nach dem zweiten Stopp und wegen ein paar Überrundungen verlor er den Anschluss zur Spitze. Am Schluss hielt er Montoya hinter sich."

Willis fügte anschließend unmissverständlich an, dass er "nicht glücklich" darüber sei, wegen des neuerlichen Ausfalls von Sato in der Weltmeisterschaft nicht noch mehr Boden zu Renault gut gemacht zu haben: "Daran müssen wir arbeiten und auch verstehen, warum wir zwischen Qualifying und Rennen plötzlich Pace verloren haben."

Shuhei Nakamoto, Ingenieurs-Direktor bei Honda: "Kein guter Tag für uns, aber es sagt alles über unseren Saisonverlauf aus, dass wir nicht zufrieden sind, obwohl Jenson Vierter geworden ist. Es ist sehr enttäuschend, dass bei Takuma ein weiterer Motor kaputt gegangen ist. Wenigstens müssen wir nur eine Woche bis Indy warten, wo wir die Chance haben, uns wieder auf das Podium zurück zu kämpfen."