• 04.04.2005 14:52

  • von Marco Helgert

Todt: "Wir wollen wieder dominieren"

Der Ferrari-Rennleiter setzt auf das Potenzial des F2005, um ab der Europa-Saison der Formel 1 wieder einen roten Stempel aufzudrücken

(Motorsport-Total.com) - Trotz der Nullrunde in Bahrain war die Stimmung von Ferrari-Rennleiter Jean Todt nach dem Rennen in Sakhir nur bedingt niedergeschlagen. Zwar gelang die Rennpremiere des Ferrari F2005 nicht, aber im Training konnte man zeigen, dass das Potenzial des neuen Autos durchaus Anlass zur Hoffnung geben kann. Nur harte und fortwährende Arbeit kann nun Ferrari wieder an die Spitze bringen.

Titel-Bild zur News: Jean Todt

Jean Todt: Ferrari steht vor schweren Aufgaben, doch der Optimismus überwiegt

"Mit Michael Schumacher hatten wir die Möglichkeit, das Potenzial des neuen F2005 ordentlich einzuschätzen", so der Franzose. "Leider konnten wir aus diesem Potenzial keinen Nutzen ziehen." Der Ausfall von Schumacher sei "das Frustrierendste" des Wochenendes gewesen. Doch die Probleme beschränkten sich nicht nur auf den Weltmeister.#w1#

Rubens Barrichello kam wegen Getriebeproblemen kaum zum Fahren, ein Motorwechsel vor dem Start verbannte ihn zudem auf den letzten Startplatz. "Das Auto war für ihn nicht ideal, also hat er seine Hinterreifen zu stark beansprucht und damit alle Chancen auf Punkte vergeben", so Todt. "Aber gleichzeitig war es auch eine interessante Testsession, die hoffentlich beim nächsten Rennen in Imola Früchte tragen wird."

Ferrari auf der Suche nach Zuverlässigkeit

Kam der Einsatz des F2005 angesichts der zahlreichen Probleme womöglich doch zu früh? "Wir wussten, dass wir ein gutes Auto hatten, daher haben wir das Debüt vorgezogen", erklärte er. "Aber ein gutes Auto ist nicht genug, man braucht eines, das auch Rennen beendet und in den Punkten landet - am besten auf dem Podest. Daran waren wir in den vergangenen Jahren gewohnt, und da wollen wir auch schnellstmöglich wieder hin."

Um dieses Ziel zu erreichen, muss der Ferrari F2005 bis Imola standfester werden. "Wir wollen das Auto besser verstehen, um die aufgetretenen Zuverlässigkeitsprobleme zu beseitigen", so Todt. "Auch mit Bridgestone wollen wir enger zusammenarbeiten. Wenn wir das mit etwas Erfolg schaffen, dann sollten wir in der Meisterschaft auch nicht in einer schlechten Situation sein."

Das Ende der Erfolgsserie von Ferrari bereitet dem Franzosen keine Kopfschmerzen, jedenfalls nicht nach drei Rennen. "Ich hoffe, dass das Ende dieser Zeit zu Saisonbeginn nur von kurzer Dauer ist", erklärte er. "Wir sind immer motiviert, aber das alleine reicht nicht aus. Man muss hart arbeiten, in die richtige Richtung gehen und Probleme lösen können."

Ein Problem ist dabei Reifenpartner Bridgestone, doch in Bahrain konnte man sich offenbar kaum über die Pneus beschweren, auch wenn Barrichello am Ende mit verschlissenen Hinterreifen zu kämpfen hatte. Dies lag jedoch daran, dass der Brasilianer mit dem Setup von Schumacher fahren musste. "Das hat seine Probleme noch verstärkt."

"Wir hatten schon zuvor Probleme und haben sie gelöst"

"Wir stehen momentan vor einigen Problemen, aber das ist nicht neu für uns. Wir hatten schon zuvor Probleme und haben sie gelöst", so der 59-Jährige weiter. "Ich bin zuversichtlich, dass wir zurückkommen werden. Wir dürfen damit nur nicht zu lange warten. Die Leistung (in Bahrain) sah viel versprechend aus, auch wenn das nicht ausreicht. Wir müssen die Rennen beenden."

In der derzeitigen Situation ist dem Franzosen weder zum Lachen noch zum Weinen zumute. "Es waren keine guten drei Rennen, aber wir sollten noch etwas warten", erklärte er. "Als wir dominierten, sagten einige, wir würden nun müde sein. Nun sind alle aufgeregt, auch wir, denn wir wollen zurückkommen und wieder dominieren."

Auch die Weltmeisterschaft 2005 hat er noch nicht abgeschrieben. "Aber wir müssen schnell Punkte machen, sonst werden unsere Chancen geringer. Wenn wir ab Imola so aufgestellt sind wie 2004, dann können wir mit diesen drei Rennen gut umgehen. Wir werden es sehen. Das Team wird härter arbeiten, wenn dies notwendig ist."

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