• 13.02.2002 16:14

  • von Marcus Kollmann

Todt: Wir alle sind enorm motiviert

Ferrari-Sportdirektor Jean Todt bekräftigt, dass die Motivation bei Ferrari trotz der Erfolge in den letzten Jahren immer noch hoch ist

(Motorsport-Total.com) - Wenige Wochen vor dem Beginn der Saison 2002 hat Jean Todt in einem auszugsweise und vorab veröffentlichten Interview mit dem britischen Magazin 'Autosport' bekräftigt, dass Ferrari noch lange des Erfolges nicht müde ist. Obwohl die Italiener in den letzten drei Jahren sich über zwei Fahrertitel und drei Konstrukteurstitel freuen konnten, sei jeder im Team genauso motiviert wie letzte Saison. Der Grund dafür ist einfach: Ferrari will beide Weltmeisterschaftstitel diese Saison verteidigen und eine Ferrari-Ära starten.

Titel-Bild zur News: Jean Todt

Bei Ferrari ist die Motivation wie eh und je hoch sagt Todt

"Wir werden mit der gleichen Begeisterung und dem selben Elan in diese Saison starten wie am ersten Tag an dem wir mit dem Motorsport begonnen haben. Wir wollen erfolgreich sein", erklärte Todt, der auch einräumte dass man sich als Team darüber freuen werde wenn alles nach Plan verläuft aber auch als Team hart arbeiten wird, wenn man nicht erfolgreich sein sollte.

Damit sprach Todt auf den letzte Woche in Maranello vorgestellten neuen Boliden des Teams an, dessen Leistungs- und Standfestigkeit bei Fans und Motorsportexperten derzeit Fragen aufgwirft. Dass der Ferrari F2002 allerdings alles andere als eine Fehlkonstruktion ist, bewies zuletzt Michael Schumacher eindrucksvoll mit neuen Rundenrekorden in Fiorano. Auch was die Zuverlässigkeit anbelangte war man mit dem neuen Auto bislang sehr zufrieden. Ob der F2002 so standfest ist wie es bisher den Anschein hatte, wird sich schon heute zeigen, denn Schumacher testet mit der neuen "Roten Göttin" in Mugello und soll erstmals eine komplette Renndistanz fahren.

Angesprochen auf die Spekulationen um eine Vertragsverlängerung mit Rubens Barrichello und eine bewusste Bevorzugung von Michael Schumacher bei der Teamorder, entgegnete Todt: "Rubens hat immer die Unterstützung von Ferrari genossen - schon aus eigennützigen Gründen. Aber wir fahren nicht für Rubens oder Michael, sondern um Ferrari so erfolgreich wie möglich zu machen. Beide Fahrer haben das gleiche Auto und arbeiten mit den gleichen Leuten zusammen", erklärte der Franzose, dass niemand von Beginn an bevorzugt behandelt werden würde.

Todt räumte aber ein, dass man auch in dieser Saison in gewissen Situationen einen Fahrer so bevorzugen wird wie das letztes Jahr beim Österreich-Grand Prix offensichtlich geworden war. Damals hatte Barrichello an zweiter Stele liegend seinen deutschen Teamkollegen vorbeilassen müssen, da dieser um die Weltmeisterschaft kämpfte. Am Ende des Jahres hatte "Schumi" 123 Punkte auf dem WM-Konto und Barrichello "nur" 56 Zähler, was Ferrari darin bestätigte in Österreich die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

"Wenn wir eine Entscheidung zu Gunsten Ferraris treffen müssen, dann werden wir das tun", handelte der 55 Jahre alte Todt das leidige Thema Teamorder schnell ab und stellte klar, dass sich auch in dieser Hinsicht bei der Scuderia nichts geändert hat.