• 13.02.2002 16:57

  • von Reinhart Linke

Eddie Jordan sorgt sich nicht um die Zukunft

Trotz der Prost-Pleite und dem Streit mit Leo Kirch um die Anteile an der SLEC sorgt sich Eddie Jordan nicht um die Zukunft der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Die Wirtschaft befindet sich in diesen Tagen in einer schwierigen Zeit. Fast täglich wird in den Medien von neuen Gewinneinbrüchen bei renommierten Unternehmen berichtet, welche häufig Entlassungen zur Folge haben. Davon bleibt auch die Formel 1 nicht verschont. Das traurigste Opfer ist wohl das Prost-Team, welches unlängst zusperren musste, da man keine Investoren fand, um die Schulden zu begleichen. Jordan-Honda-Teamchef Eddie Jordan glaubt jedoch, dass die Prost-Pleite nicht nur auf die derzeit schlechte Situation in der Wirtschaft zurückzuführen ist und sorgt sich nicht um die Zukunft der Formel 1.

Titel-Bild zur News: Eddie Jordan (Teamchef)

Jordan-Honda-Teamchef Eddie Jordan sieht der Zukunft optimistisch entgegen

Er glaubt vielmehr, dass es ein Fehler von Alain Prost war, seinen Rennstall in Frankreich zu betreiben. Ein Standort in Großbritannien "ist für das Verständnis mit den Lieferanten viel besser, die Leute verstehen den Rennsport", zitiert das britische Fachmagazin 'Autosport' den Teamchef von der Grand-Prix-Party in der Albert Hall am Dienstag Abend. Darüber hinaus ist es nach Angaben von Eddie Jordan auch "preiswerter, um Komponenten herzustellen", wenn man als Formel-1-Team seinen Sitz in Großbritannien hat. "Die Leute hier haben eine sehr unternehmerische Denkweise und haben keine Probleme mit der Struktur und den menschlichen Hilfsmitteln wie in Deutschland oder Frankreich. Ich denke, das größte Attribut Großbritanniens ist, dass die Leute arbeiten wollen. Das ist besonders in unserem Geschäft wichtig. Ich denke, dass dies eines der Kriterien ist, warum Großbritannien ein solch hervorragender Standort für ein Formel-1-Team ist."

Schwierigkeiten drohen unterdessen der gesamten Formel 1 von anderer Seite aus. So befindet sich in Deutschland die Mediengruppe von Leo Kirch, die Kirch-Gruppe, in finanziellen Schwierigkeiten. Die Kirch-Gruppe hält die Mehrheit an der SLEC. Jene von Bernie Ecclestone gegründete Firma hat von der Motorsportbehörde FIA für 100 Jahre die Rechte zur Vermarktung der Formel-1-Rennen überschrieben bekommen. Die Automobilhersteller in der Formel 1 streiten seit einigen Monaten mit der Kirch-Gruppe um die Anteile an der SLEC. Die Automobilhersteller befürchten, dass die Formel 1 künftig nur noch über das Bezahlfernsehen von Leo Kirch, PremiereWorld, live zu verfolgen sein könnte, wenn die Kirch-Gruppe weiterhin die Mehrheit an der SLEC hält.

Trotzdem sieht Eddie Jordan der Auseinandersetzung mit Leo Kirch optimistisch entgegen und glaubt, dass man zu einer Einigung finden wird. "Die Teams haben gesagt, was sie tun wollen und befinden sich durchaus in einer starken Position", wird der 53-Jährige durch den britischen Fernsehsender 'BBC' zitiert. Auch über die finanziellen Probleme von Leo Kirch macht sich Eddie Jordan keine Sorgen: "Es ist zu früh, um über den Untergang von Kirch zu sprechen." Vielmehr glaubt der Teamchef, dass alle Probleme "im Interesse der Formel 1 behoben" werden.