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Todt: Ferrari plante den Rückzug aus der Formel 1
Hätte Formel-1-Boss Bernie Ecclestone den "Roten" nicht mehr Geld geboten, hätte Ferrari den Rückzug aus der Formel 1 geplant
(Motorsport-Total.com) - Für viel Aufsehen sorgte vor kurzem die vorzeitige Vertragsverlängerung von Ferrari mit der Formel 1 bis in das Jahr 2012. Gleichzeitig stellte Formel-1-Boss Bernie Ecclestone dem Team eine zusätzliche Zahlung in Höhe von 100 Millionen Dollar in Aussicht. Damit wendete Ferrari-Mutterkonzern Fiat der Vereinigung der Automobilhersteller 'GPWC' den Rücken zu, die bis vor kurzem noch gemeinsam mit Fiat darum gekämpft hatte, in der Formel 1 ab 2008 mehr Mitspracherechte und eine bessere finanzielle Beteiligung zu erhalten.

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Jean Todt ist froh, dass sich Ferrari mit Bernie Ecclestone einigen konnte
Nach dem Rückzug von Ford hätte es in naher Zukunft für die Formel 1 durchaus zum Super-GAU kommen können - Ferrari dachte ernsthaft über einen Rückzug nach über 50 Jahren in der Formel 1 nach, wie Ferrari-Rennleiter Jean Todt der 'Times' verriet: "Wir sind ein kleines Unternehmen und wir müssen die Kosten der Formel 1 abdecken. Wir haben sehr oft darüber diskutiert, die Formel 1 zu verlassen, weil sie uns zu viel Geld kostet. Ferrari hätte in die Position kommen können, mit der Formel 1 aufzuhören - ja, das ist eine Tatsache."#w1#
Dass Mutterkonzern Fiat Geld in das Formel-1-Projekt pumpt obwohl man ganz andere Probleme hat, war in der momentanen Situation ein Problem. Umgekehrt kann es sich Ferrari nicht leisten, das Budget allzu sehr zu kürzen, weil man ansonsten der Konkurrenz hinterherfahren würde: "Der Trend, dass die Kosten steigen ohne dass es zusätzliche Einnahmen gibt, hat diese Frage auf die Agenda gebracht", so Todt weiter. "Schlussendlich müssen wir im Interesse von Ferrari handeln."
Während die Konkurrenz einem Treffen mit FIA-Boss Max Mosley und zwei weiteren FIA-Vertretern fern blieb, diskutierte Ferrari vor kurzem erneut ausgiebig über radikale Möglichkeiten, die Formel 1 günstiger zu gestalten. Schon ab 2006, allerspätestens ab 2008 soll die Formel 1 für die Automobilhersteller wieder attraktiver werden - wenn diese denn nicht doch Ernst machen und eine Konkurrenzserie ins Leben rufen, was ohne Ferrari und die entsprechenden Namensrechte jedoch kaum Sinn machen dürfte.
Den Deal, den Ecclestone und Ferrari eingefädelt haben, sieht der Franzose als Wegbereiter für ein neues Concorde Agreement an, das auch die Konkurrenz zufrieden stellen wird: "Früher oder später wird die Realität und die Logik das Zepter übernehmen. Ich kann verstehen, dass dies für einige keinen Sinn macht, aber es wird Sinn machen. Wir können es uns nicht leisten, blind in eine neue Richtung zu gehen, und es lag an uns, die Zukunft von Ferrari innerhalb der Formel 1 abzusichern."

