• 08.02.2005 14:36

  • von Fabian Hust

Sponsoringexperten müssen umdenken

Neue Marktforschungsergebnisse bringen erstaunliche Ergebnisse zutage und zwingen die Sponsoringexperten zum Umdenken

(Motorsport-Total.com) - Für viel Aufsehen sorgen Ergebnisse des Marktforschungsunternehmen 'Margaux Matrix', das mit einer ausgeklügelten Software die Wirkung von Werbung in der Formel 1 in bisher nie da gewesener Breite und Genauigkeit untersucht hat. Grob gesagt erkennt das "digitale Auge" die Logos der Sponsoren in den TV-Signalen, so kann das TV-Material penibel genau ausgewertet und die On-Air-Zeit der zahlungswilligen Partner analysiert werden. Das System unterscheidet dabei, ob die Logos vollständig oder nur teilweise zu erkennen sind.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Die Platzierung auf den Rückspiegeln ist bisher unterschätzt worden

Eine Erkenntnis der Studie: Die Wirkung der Aufnäher auf der Teamkleidung ist bisher massiv unterschätzt worden. Die Logoplatzierungen werden wesentlich günstiger verkauft als jene auf den Autos, einige Teams stellen ihren Fahrern sogar Werbefläche auf ihrem Overall zur Verfügung - das alles dürfte sich in den kommenden Jahren zunehmend ändern.#w1#

Besonders auffällig ist das Verhältnis zwischen der Sichtbarkeit der Werbung auf den Autos und der Teambekleidung bei Ferrari, 34 Prozent der Zeit sind die Autos zu sehen, satte 66 Prozent der Zeit werden die Logos auf dem Teamdress gezeigt - dank der zahlreichen Interviews, die vor, während und nach dem Rennen geführt werden und weil natürlich nach jedem Rennen ein Ferrari-Pilot auf dem Podium steht.

Bei BAR-Honda gibt 'Margaux Matrix' das Verhältnis immerhin noch mit 47,8 zu 52,2 Prozent an, bei allen anderen Teams werden die Autos mehr gezeigt als die Teammitglieder. Auffällig "ungünstig" war 2004 das Verhältnis auch bei Renault (55,2 zu 44,8 Prozent), BMW-Williams (65,3 zu 34,7 Prozent), McLaren-Mercedes (51,1 zu 48,9 Prozent) sowie Jaguar (67,4 Prozent zu 32,6 Prozent). Experten sind der Meinung, dass die Teams den Logos auf der Teamkleidung momentan im Vergleich zu jenen auf den Autos zu wenig Aufmerksam schenken, das dürfte sich demnächst ändern.

Unterschätzt wurde auch das Potenzial der Werbung auf den Rückspiegeln der Autos, das bisher von den Experten wohl gemeinhin als wenig effektiv angesehen wurde, da die auf der Spiegelfassung zur Verfügung stehende Fläche im Vergleich zu anderen Platzierungen wie dem Heckflügel, der Motorabdeckung oder den Seitenkästen verschwindend gering ist.

Die Werbung auf den Spiegeln ist jedoch gut bei Onboad-Aufnahmen zu sehen und die machen laut der Studie immerhin zehn Prozent der Berichterstattung aus. Zu 7,42 Prozent wurde 2004 einer der Rückspiegel gezeigt - so häufig wie kein anderes Teil des Autos, die Motorabdeckung folgte mit einem Anteil von 7,12 Prozent. Teilweise hatten die Teams 2004 gar keine Werbung auf den Spiegeln angebracht.