Todt: "Es war nie einfach"
Der Ferrari-Rennleiter möchte die "Roten" in der kommenden Saison nach dem schwachen Jahr 2005 wieder an die Spitze des Formel-1-Feldes führen
(Motorsport-Total.com) - Auch beim alljährlichen Presseevent von Ferrari in Madonna di Campiglio kam Ferrari-Rennleiter Jean Todt nicht um die schwache Saison 2005 herum, dabei markiert die Veranstaltung quasi den Startschuss in das neue Jahr. "Es ist doch sinnlos, zu wiederholen, dass die Saison 2005 schwierig war", kommentierte der Franzose das immer wiederkehrende Thema.

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Jean Todt (links) möchte das Jahr 2005 möglichst schnell abhaken
In Maranello konzentriere man sich ausschließlich auf 2006, doch auch das Vorjahr war wichtig für Ferrari. "Ferrari war profitabel, unsere Autos verkauften sich gut und wir haben einige neue Autos vorgestellt. Wir haben auch in der Formel 1 einige wichtige Verträge erneuert. Wir waren die Ersten, die das neue Concorde Agreement unterschrieben haben. Es gab also auch Positives."#w1#
Das neue Concorde Agreement wird zudem schon 2006 mehr Geld in die Kassen bei Ferrari spülen. Dies macht den Verlust von 'Vodafone' als Sponsor ab der Saison 2007 verschmerzbar. "Wir müssen an Abgang von 'Vodafone' akzeptieren", so Todt. "Sie wollten bei Ferrari bleiben, aber wir konnten sie nicht halten. Wir werden in den kommenden Tagen aber weitere Verträge verlautbaren."
Mit der finanziellen Sicherheit wächst jedoch auch der Anspruch, 2006 wieder an alte Leistungen anknüpfen zu können. "Ich habe nie gesagt, dass wir 2006 alles gewinnen werden", so der Franzose. "Aber ich kann sagen, dass wir unser Bestes geben werden. Wir haben die Entschlossenheit und die Motivation, um 2006 eine großartige Saison zu haben."
"Aber wir wissen natürlich, dass es schwierig werden wird. Aber es war nie einfach, das gehört zu den Spielregeln", fuhr er fort. "Wenn Rennsport einfach wäre, dann wären wir nicht daran interessiert." Die ersten Schritte für 2006 werden schon in der kommenden Woche gemacht, dann soll der neue Bolide erstmals in Fiorano gefahren werden.
Zunächst stehen private Testfahrten in Fiorano an. "Dann wird es einige Testtage mit Michael (Schumacher) geben", erklärte Todt. "Am 24. Januar werden wir das Auto dann in Mugello vorstellen." Der genaue Termin für den ersten Test steht dabei noch nicht fest. "Möglich wäre das schon am Montag. Wir haben entschieden, vor der Präsentation keine Zeit zu verschwenden, also wollen wir für die Rennstrecke bereit sein." Wenn, dann wird am Montag Schumacher am Steuer sitzen.
Felipe Massa wird also erst später in den Genuss des neuen Autos kommen, doch für den Brasilianer steht ohnehin weitere Basisarbeit an, auch wenn er sich bereits gut bei Ferrari integriert hat. "Aber er wird in diesem Jahr eine schwierige Aufgabe haben", so Todt. "Er wird das erste Mal in seiner Karriere bei einem Top-Team fahren, und er wird mit dem Fahrer verglichen werden, der die beste Geschichte im Rennsport vorweisen kann, Michael Schumacher."

