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Theissen von Eigenentwicklungsstrategie überzeugt
BMW-Motorsportdirektor Dr. Mario Theissen ist überzeugt davon, dass BMW die richtige Strategie für die Formel 1 gewählt hat
(Motorsport-Total.com) - In dieser Saison blieb bisher noch kein BMW-Williams im Rennen wegen technischer Probleme stehen, kein Wunder also, dass man die Zuverlässigkeitswertung knapp vor Jaguar anführt. Im Gegensatz zu den Grünen, die zwar über ein recht zuverlässiges Auto verfügen aber nicht konkurrenzfähig sind, ist die bayerisch-britische Allianz obendrein noch schnell. Offenbar hat sich der Weg von Chassis-Partner Williams, statt wie Ferrari ein revolutionäres Chassis zu entwickeln eine Politik der kleinen Schritte zu gehen, trotz aller anfänglichen Kritik bewährt.

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Dr. Mario Theissen sieht die Strategie von BMW voll aufgehen
Im "Nationenduell" gegen Mercedes haben die Bayern momentan die besseren Karten ? egal ob man auf die Punkte, die Ausfälle oder den Topspeed schaut. Für BMW-Motorsportdirektor Dr. Mario Theissen ist das allerdings kein Grund, um die Stuttgarter zu verspotten: "Wir sind in einem Fünf-Jahres-Programm. In diesem Turnus wird es auch bei uns Täler geben. Für mich als Ingenieur und auch als Verantwortlicher des BMW-Williams-Teams sind das eigentlich die interessanten Phasen. Dann zeigt sich, wie stark das Team ist und ob man sich aus eigener Kraft wieder aus dem Tief befreien kann", wird Theissen auf der BMW-Motorsportwebsite zitiert.
Einen kleinen Seitenhieb kann sich der 49-Jährige aber dennoch nicht verkneifen. So lässt man bei Mercedes den Motor in England von der Motorschmiede Ilmor des Schweizers Mario Illien konstruieren. BMW setzt dagegen auf Komplettfertigung in den eigenen vier Wänden in München: "Wir wollten von Beginn unseres Formel-1-Engagements an die Kompetenz des Hauses BMW demonstrieren. Den Motor selbst zu bauen hat uns auch echte Vorteile beim Know-how, in Sachen Qualität und bei der Schnelligkeit von Prozessabläufen gebracht. Deshalb sind wir heute von dem Weg, den wir gegangen sind, voll überzeugt."
Der Schuss hätte natürlich auch nach hinten los gehen können, doch das Lob gehört nun einzig BMW, wohingegen sich Mercedes während den erfolgreichen Jahren 1998 und 1999 oftmals das Argument anhören musste, dass man nur das Logo auf einen Motor eines externen Herstellers aufkleben würde. Kein Wunder also, dass Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug immer wieder betont, dass die Motoren auch in Stuttgart-Untertürkheim auf Prüfständen auf Herz und Nieren getestet werden.
Bei BMW hat man im Moment angesichts der Erfolge höchstens gegenüber dem (potenziellen) Kunden zu argumentieren, dass sich der Millionenaufwand Formel 1 positiv auf den PKW-Bereich auswirkt und nicht nur eine "Geldvernichtmaschinerie" ist. Doch hierfür hat Theissen erwartungsgemäß das richtige Argument parat: "Wir übertragen ganz massiv Technologien in den Bereichen Elektronik, Gusstechnologien und Bearbeitungsverfahren. Und da haben wir durch das Formel-1-Engagement inzwischen so eine Art Technologielabor im Zeitraffer im Unternehmen installiert, das einzigartig ist."

