BMW und Mercedes: Dem Nachwuchs eine Chance
BMW und Mercedes helfen in diesem Jahr in den unteren Formel-Kategorien den Talenten von morgen
(Motorsport-Total.com/sid) - In der Formel 1 liefern sie sich heiße Duelle, unterhalb der Königsklasse haben die alten Rivalen BMW und Mercedes aber ein gemeinsames Ziel: Die beiden Autokonzerne wollen verstärkt den deutschen Rennsportnachwuchs fördern. Während Mercedes am Wochenende in Hockenheim mit einem eigenen Motor Premiere in der Formel 3 feierte, haben die Münchner zusammen mit dem ADAC sogar eine Serie ins Leben gerufen. In der Formel BMW sollen viel versprechende Talente erste Schritte im Formel-Sport machen.

© BMW AG
Der Formel BMW-Bolide ist der "kleine Bruder" des FW24
"Wir wollen den Jungs eine Plattform bieten, ihnen einen Einstieg zu niedrigen Kosten und in einem sicheren Auto ermöglichen, damit sie lernen können", erklärte BMW-Motorsportdirektor Gerhard Berger in Hockenheim. Dafür entwickelte BMW einen "kleinen Bruder" von Ralf Schumachers Formel-1-Boliden, angetrieben von einem 140 PS starken BMW-Motorradmotor, und stellt die Fahrzeuge zu einem subventionierten Preis von 45.000 Euro interessierten Fahrern zur Verfügung. 36 Autos wurden schon ausgeliefert. Zehn Talente werden von BMW zusätzlich mit 50.000 Euro "Taschengeld" gefördert.
Zum Auftakt der neuen Serie trug sich ein großer Name in die Siegerliste ein: Nico Rosberg, 16 Jahre alter Sohn des früheren Formel-1-Weltmeisters Keke Rosberg, feierte in seinen ersten beiden Rennen nach dem Aufstieg aus dem Kartsport die ersten beiden Siege, was den Papa mächtig stolz machte: "Er ist sehr intelligent gefahren und hat sich aus allen Kämpfen rausgehalten", sagte Rosberg. Ganz der Vater, der 1982 mit nur einem Saisonsieg Formel-1-Champion wurde.
"Nico hat alles richtig gemacht", lobte Berger: "Er ist einer der Fahrer, die es weit bringen können." Vielleicht sogar bis in die Formel 1, wie Ralf Schumacher, der 1993 in der Vorgängerserie Formel Junior Meister wurde. Als der Kerpener den kleinen BMW zum ersten Mal sah, meldete er sich sofort für eine Probefahrt an. "Es ist aber nicht einfach, einen Termin zu finden", sagte Schumacher.
Bei der Konstruktion des Autos machte BMW keine halben Sachen, sondern orientierte sich an großen Vorbildern: Kohlefaser-Monocoque wie in der Formel 1, eine Crash-Sicherheit wie in der Formel 3, dazu ein spezieller Sicherheitssitz, mit dem die Fahrer im Falle eines Unfalls komplett aus dem Auto gehoben werden können.
Mercedes geht einen etwas anderen Weg. Die Stuttgarter konzentrieren sich auf die beiden Nachwuchspiloten Markus Winkelhock (Waiblingen/21) und Marcel Laseé (Düsseldorf/20) und konstruierten erstmals in der Konzerngeschichte einen Formel-3-Motor. Mit zwei fünften Plätzen beim Saisonauftakt in Hockenheim bescherte Winkelhock, Sohn des 1985 tödlich verunglückten Formel-1-Piloten Manfred Winkelhock, Mercedes einen guten Einstand.

