Theissen über die Kollision: "Es war ein Rennunfall"

Die Kollision zwischen Webber und Fisichella war für das BMW WilliamsF1 Team bitter - Theissen: "Renault momentan der Maßstab"

(Motorsport-Total.com) - Das BMW WilliamsF1 Team konnte sich in Malaysia zwar über den Podestplatz durch Nick Heidfeld und eine tadellose Vorstellung freuen, doch gleichzeitig ärgerte sich der britisch-deutsche Rennstall über den Ausfall von Mark Webber. Der Australier schied nach einer unnötigen Kollision mit Giancarlo Fisichella aus.

Titel-Bild zur News: Kollision zwischen Giancarlo Fisichella und Mark Webber

Die Kollision zwischen Fisichella und Webber sorgte heute für Diskussionen

Webber war in jener Phase des Rennens wesentlich schneller als der vor ihm fahrende Renault-Pilot und setzte sich entlang auf der Gegengerade neben ihn. Beim Anbremsen der letzten Haarnadelkurve in der 36. Runde hatte er seine Nase schon vorne, doch Fisichella gab nicht kampflos auf, bremste zu spät und kam ins Rutschen - wodurch Webber, der ausreichend Platz gelassen hatte, gerammt wurde. Beide mussten anschließend mit gebrochener Radaufhängung aufgeben.#w1#

Unmittelbar nach dem Zwischenfall warfen sich Webber und Fisichella ein paar unschöne Worte ins Gesicht, doch BMW Motorsport Direktor Mario Theissen glaubt an ein ausgeglichenes 50/50 in der Schuldfrage: "Beide waren fair und haben einander genügend Raum gelassen, aber dann ist Fisichella das Heck weggerutscht", sagte er. "Es war ein Rennunfall, denn wenn das Auto einmal rutscht, ist nicht mehr viel zu machen."

"Mark war natürlich geknickt, denn ihm war bewusst, dass er auf dem Weg zum Podium war. Es wäre sein erster Podestplatz gewesen. Er hat das ganze Wochenende eine sehr gute Vorstellung gezeigt, daher hätte ich es ihm sehr gegönnt. Aber so, wie er die ersten beiden Rennen gefahren ist, wird er schon noch Gelegenheit haben, vom Podium runterzublicken", ergänzte der Deutsche.

Generell zeigte sich Theissen erfreut darüber, dass seine beiden Fahrzeuge für so viel Spektakel sorgten, schließlich lieferten sich Webber und Heidfeld schon einige Runden zuvor einen sehenswerten Rad-an-Rad-Fight mit Ralf Schumacher: "Diese Strecke erlaubt zweifellos eher Überholmanöver als Melbourne. Es gibt hier lange Geraden und breite Kurven, die mehrere Linien zulassen. Ich hoffe, dass wir solche Rennen dieses Jahr noch öfter sehen werden", meinte der BMW Motorsport Direktor.

Was das derzeitige Kräfteverhältnis in der Formel 1 angeht, sieht Theissen "Renault als Maßstab, aber es war ja erst das zweite von 19 Rennen und da kann sich noch viel ändern. Man hat gerade erst vergangene Saison gesehen, dass sich die Kräfteverhältnisse mehrfach ändern können. Toyota hat auch einen ordentlichen Sprung gemacht - die sind jetzt dabei. Und mich freut natürlich, dass wir vorne mitmischen", fügte er abschließend an.