Erleichterung bei Toyota nach dem ersten Podium

Das Team mit dem größten Budget der Formel 1 hat es erstmals auf dem Podium geschafft - Erleichterung ist dementsprechend groß

(Motorsport-Total.com) - Geschätzte 350 Millionen Euro jährlich investiert Toyota in das Formel-1-Projekt, doch in drei Jahren gelang der japanisch-deutschen Truppe kein einziger Podestplatz. Heute in Malaysia war es endlich soweit: Jarno Trulli erkämpfte im Hitzerennen Position zwei. Ralf Schumacher rundete als Fünfter den Teamerfolg ab.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Jarno Trulli trauert um einen verstorbenen Freund: "Stefano, das ist für dich!"

In der Konstrukteurs-WM steht Toyota damit vorübergehend sogar an zweiter Stelle hinter Renault, doch weit wichtiger ist, dass der immense Druck, der auf den Schultern der gesamten Operation gelastet hat, endlich abgelassen werden kann. Der TF105 scheint über eine solide Basis zu verfügen, wenngleich der 'Sepang International Circuit' nicht unbedingt als Referenz für den Rest der Saison herangezogen werden kann. Zumindest das Fundament ist aber definitiv gelegt.#w1#

"Das ist eine große Erleichterung für uns alle", freute sich Technikchef Mike Gascoyne, der mit einem geschätzten Jahresgehalt von sechs bis acht Millionen Euro der bestbezahlte Designer der Formel 1 ist. Teampräsident John Howett korrigierte ihn: "Erleichterung ist vielleicht nicht das richtige Wort, aber es ist sehr gut für die Leute und ihre Motivation, denn sie haben so hart gearbeitet. Natürlich waren wir unter Druck, aber wenn man ein neues Team aus dem Nichts aufbaut, dauert es eben."

Gleichzeitig warnte er aber vor verfrühter Euphorie: "Wir müssen auf dem Boden bleiben, denn wir wollen die Pace von heute die gesamte Saison hindurch gehen. Es ist wichtig, dass wir die Weiterentwicklung vorantreiben", so Howett. Gascoyne nickte zustimmend: "Wir müssen pushen, schließlich wollen wir Rennen gewinnen. Wir müssen es immer so perfekt wie an diesem Wochenende hinbekommen. Ich sehe keinen Grund, weshalb wir nicht auch in Bahrain so konkurrenzfähig sein sollten."

Besonders herausragend war heute die Vorstellung von Trulli, der seinem Teamkollegen fast eine halbe Minute Rückstand aufbrummte - und das, obwohl er sich wegen des Todes seines besten Freundes nicht wirklich über diesen Erfolg freuen konnte. Gascoyne lobte die Einstellung des Italieners: "Jarno hat ein tolles Rennen hingelegt", sagte er. "Ich bin beeindruckt davon, wie professionell er seine persönliche Situation verarbeitet hat."