• 20.03.2005 12:00

Gemischte Gefühle beim BMW WilliamsF1 Team

Nick Heidfeld auf dem Podium, Mark Webber nach Kollision out - BMW WilliamsF1 Team in Malaysia konkurrenzfähiger als erwartet

(Motorsport-Total.com) - Das BMW WilliamsF1 Team war im heutigen Rennen in Malaysia erstaunlich schnell unterwegs: Mark Webber und Nick Heidfeld hielten sich nicht nur ständig im Spitzenfeld auf, sondern sorgten gemeinsam mit Ralf Schumacher für die spektakulärste Szene des Nachmittags. Am Ende wurde es Platz drei für "Quick Nick", während Webber nach Kollision mit Giancarlo Fisichella aufgeben musste.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher, Mark Webber und Nick Heidfeld

Fight des Rennens: Die BMW WilliamsF1 Team Piloten gegen "Schumi II"

"Ich hatte einen guten Start und habe auch einen guten Rhythmus gefunden", sagte der Australier. "Nach dem ersten Stopp habe ich zu Fisichella aufgeschlossen. Er hielt mich auf, seine Reifen waren nicht mehr gut. Von hinten drängte Ralf. Wir hatten einen engen Kampf, den ich gewonnen habe. Später war ich wieder dicht hinter Fisichella. Mittlerweile waren seine Reifen noch schlechter. Ich habe ihn in Kurve 14 überholt und ihm genug Platz gelassen. Dann kam er in der nächsten Kurve auf der Innenseite daher. Ich wusste, er würde auf der dreckigen Bahn kaum bremsen können. Ich bin auf die saubere Seite gewechselt. Dann hat Giancarlo wohl zu spät gebremst, die Räder blockierten, das Heck brach aus, er hat mein Auto mitgerissen."#w1#

Heidfeld freute sich über sein zweites Podium nach Brasilien 2001: "Ich bin sehr froh! Es war das aufregendste Rennen, das ich je in der Formel 1 gefahren bin. Ich habe vom Start weg hart gekämpft, schließlich musste ich von Platz zehn aufholen. Die Überholmanöver hatten es in sich, das Rennen hat wirklich viel Spaß gemacht. Ein paar Mal hatte ich es gleich mit zwei Autos zu tun und habe am Ende die Oberhand behalten. Das Auto war gut, ebenso der BMW Motor und die Michelin-Reifen. Allerdings ist das Letzte, was man bei diesen Temperaturen gebrauchen kann, ein Problem mit der Trinkflasche. Meine hat von Anfang an nicht richtig funktioniert. Das hat es nicht leichter gemacht."

Von einem "guten Tag" sprach Sam Michael, Technischer Direktor von WilliamsF1: "Das hat gezeigt, dass unser Auto besser wird. Mit so vielen Überholmanövern ohne einen einzigen Zwischenfall hat Nick eindrucksvoll bewiesen, was für ein phantastischer Rennfahrer er ist. Er ist die zweitschnellste Rennrunde gefahren und hat es von Startplatz zehn aus auf das Podium geschafft. Das hat uns Punkte eingebracht, die wir unbedingt brauchen. Es ist schade, dass Mark diesen Unfall mit Giancarlo Fisichella hatte. Aber: That's racing. Unser Auto war heute konkurrenzfähig. Aber wir wissen, dass wir uns extrem anstrengen müssen, um Renault näher zu kommen", gab er zu Protokoll.

BMW Motorsport Direktor Mario Theissen fasste zusammen: "Es ist schön, diesen Härtetest mit einem Podiumsplatz bestanden zu haben. Es war ein starkes Rennen von beiden Fahrern. Ich freue mich besonders für Nick. Er hat nach einem verkorksten Qualifying mit einer blitzsauberen Vorstellung den Weg auf das Podium gefunden. Bis zu dem Unfall war Mark auf dem Weg zu Platz drei. Die Motoren haben dieses Hitzerennen ohne jedes Problem überstanden. Dafür auch vielen Dank an unsere Mannschaft nach München. Dem Telemetrie-Steuergerät in Nicks Auto ist allerdings schon vor dem Start zu warm geworden. Unsere Ingenieure hatten bis kurz vor dem zweiten Boxenstopp keine Informationen über den Zustand des Motors."