• 16.01.2004 19:11

  • von Fabian Hust

Teams ziehen Doppelsitzer-Rennen in Betracht

Ab der kommenden Saison könnten die Teams Doppelsitzer mit Prominenten in ein spezielles Rennen am Sonntagmorgen schicken

(Motorsport-Total.com) - Der aufgrund des gestrichenen Warm Ups seit vergangenem Jahr für die Fans ziemlich langweilig gewordene Sonntagmorgen könnte deutlich aufgewertet werden. Minardi-Teamchef Paul Stoddart brachte am Freitag bei einem Treffen der Formel-1-Bosse am Londoner Flughafen Heathrow einen einzigartigen Vorschlag ein. So schlug der Australier vor, dass jedes Team am Sonntagmorgen einen Doppelsitzer in ein "VIP-Rennen" schicken könnte ? mit eigener Lackierung und mit einem Prominenten an Bord.

Titel-Bild zur News: Matteo Bobbi im Doppelsitzer

Gibt es während der kommenden Saison auch Doppelsitzer-Rennen?

FIA-Präsident Max Mosley begrüßte den Vorschlag gegenüber der Nachrichtenagentur 'Reuters' und bestätigte das Interesse der anderen Teamchefs, die sich das Konzept genauer durch den Kopf gehen lassen und die Idee auch ihren kommerziellen Partnern vorstellen werden. Es gibt viele Fragen zu klären: Kann sich der Einsatz der Autos refinanzieren? Wer soll die Autos pilotieren? Ist es zu gefährlich für die Passagiere, wenn man für die Rennen Preise oder Punkte vergibt und so den Ehrgeiz der Piloten anstachelt?#w1#

Auch stellt sich die berechtigte Frage, ob man pro Rennwochenende zehn gewillte VIPs findet, die sich in das Auto setzen wollen und auch fit genug sind, die Tortur zu überstehen. Im vergangenen Sommer fiel "Busenwunder" und "Boxenluder" Jodie Marsh bei einer Ausfahrt im Minardi-Doppelsitzer in Ohnmacht, obwohl sie zuvor von Ärzten für ausreichend fit erklärt wurde. Zweifelsohne wäre ein Doppelsitzerrennen am Sonntagmorgen eine große Bereicherung für die Zuschauer vor Ort und am Fernseher.

Stoddart hatte seine Idee übrigens schon Anfang Juli vergangenen Jahres in den Raum gestellt: "Bei den Rennen sind immer Prominente und Superstars dabei, einige von ihnen würden sogar gerne selbst einmal fahren wollen", so Stoddart. "Man stelle sich nur einmal vor, dass jedes Team einen Doppelsitzer in den eigenen Farben, mit den eigenen Sponsorenaufklebern und ihrem Testfahrer hätte. Dann könnte man ein Rennen veranstalten bei dem jedes Team mit den eigenen Leuten einen Boxenstopp machen kann."

Der Australier weiter: "Man muss sich nur einmal diesen Effekt vorstellen, besonders wenn es noch Punkte geben würde. Am Ende des Jahres hätten wir dann eine Prominenten-Grand-Prix-Meisterschaft die vielleicht von Jordan oder Minardi gewonnen werden könnte, denn die Autos sind absolut identisch. Ich denke, dass es eine fantastische Sache wäre", ist der Minardi-Teamchef Feuer und Flamme für seinen Vorschlag.