• 26.07.2004 17:27

Symonds und das "sich selbst reparierende Auto"

Renaults Chefingenieur über das Rennen in Hockenheim, dass beide Renault-Piloten nicht schadlos überstanden

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Beide Renaults hatten im Rennen Probleme, dennoch konntet ihr sechs Punkte einfahren. Wie ist deine Sichtweite auf das Rennen?"
Pat Symonds: "Es war von Start bis Ziel anstrengend. Wenn es so viele Zwischenfälle gibt, dann muss man sich auf jeden einzelnen einstellen. Hinter der Boxenmauer mussten wir gestern ziemlich hart schuften. In Anbetracht der unterschiedlichen Probleme an beiden Autos ist der dritte Platz kein zu schlechtes Ergebnis."

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli und Fernando Alonso

Jarno Trulli und Fernando Alonso hatten beide Probleme

Frage: "Was ist genau bei Fernando passiert?"
Symonds: "Er hat sein rechtes Barge-Board verloren, auch wenn wir das zu diesem Zeitpunkt nicht wussten. Dies schob sich unter das Auto. Das beeinflusste den Abtrieb dramatisch, er verschob sich um acht Prozent nach hinten. Wir konnten auch an der Telemetrie sehen, dass das Auto vorne nicht so aufsetzte, wie es hätte sein sollen. Die Temperatur der Bodenplatte war weit niedriger als gewöhnlich. Es hing also definitiv etwas unter dem Auto. Auf einmal war alles wieder normal und Fernando fuhr wieder die üblichen Zeiten. Es ist nicht häufig, dass sich Autos selbst reparieren."#w1#

Frage: "Von außen sah es so aus, als würde Fernando einfach nur langsamer werden, aber das war vermutlich nicht alles."
Symonds: "Ich denke, dass es eine beeindruckende Fahrt von Fernando war, denn das Auto muss unter diesen Bedingungen praktisch unfahrbar gewesen sein. Aber er hat sich sehr schnell umgestellt, seine Rundenzeiten wurden sogar schon besser, als er noch mit dem Problem kämpfte. Fernando hat wieder gezeigt, dass er sich sehr schnell auf ein nicht perfektes Auto einstellen kann."

Frage: "Was war bei Jarno los? Es schien, als ob er sich von den Problemen im zweiten Stint nie wieder erholt hätte."
Symonds: "Bis zum ersten Boxenstopp war Jarno stark unterwegs, als er nach dem Halt wieder aus der Box fuhr, wäre er fast vor Fernando gelandet. Leider hat er den Flap des Heckflügels von Räikkönen getroffen, der sich, ähnlich wie bei Fernando, unter das Auto klemmte. Er hatte das Pech, dass dies sehr früh im Rennen passierte, als viele Gegner noch nah hinter ihm waren. Bis er wieder zum Tanken kam, hatte er viel Zeit und viele Positionen verloren. Aber er griff weiter an, und wenn er einmal nicht im Verkehr hing, waren seine Rundenzeiten auf dem Niveau von Fernando."

Frage: "Vor dem Rennen hast du gesagt, dass die Reifen ein Schlüsselfaktor sein werden. Wie zufrieden bist du mit der Einteilung der Reifen im Rennen gewesen?"
Symonds: "Wir haben in Jerez viel Zeit dafür aufgewendet, herauszufinden, wie wir die Reifen am besten schützen können. Das hat sich bezahlt gemacht: Sie haben sehr gut funktioniert. Hockenheim ist ein harter Kurs für die Reifen, aber abgesehen von einem leichten Blasenwurf bei Fernandos zweitem Satz, hatten wir keinerlei Probleme."