Symonds' Plädoyer für einen Konsens unter den Teams

Pat Symonds macht sich angesichts des FOTA-Austritts von Red Bull und Ferrari für ein regulierendes Organ stark: Geld sollte nicht den Unterschied machen

(Motorsport-Total.com) - Der Grund für den vielzitierten Austritt der "Big Players" Red Bull und Ferrari aus der Teamvereinigung FOTA war nicht zuletzt das Ressourcen-Restriktions-Abkommen (RRA). In dieser Vereinbarung konnte hinsichtlich des Themas Kostensenkung kein gemeinsamer Konsens gefunden werden, weshalb die FOTA inzwischen nicht mehr den Status hat, den sie noch vor einem Jahr hatte.

Titel-Bild zur News: Pat Symonds

Ex-Renault-Technikchef Pat Symonds fungiert heute als Berater bei Marussia

Trotz der Spaltung sieht Marussia-Berater Pat Symonds noch Hoffnung auf eine Einigung unter den Teams. "Selbst Teams wie Red Bull, die finanziell gut aufgestellt sind und womöglich das Gefühl hatten, dass das RRA einen Schritt zu viel des Guten ist, wollen keine gesetzesfreie Zone", so der Brite gegenüber 'Autosport'.

Mit Blick nach Maranello glaubt Symonds an ein ähnliches Motiv. "Selbst Ferrari will keinen allgemeinen Wettbewerb", ist der Brite überzeugt und hält fest: "Es gibt Bestrebungen, die eine Abbildung einiger der Vorschriften aus dem RRA im sportlichen Reglement zum Ziel haben. Das gefällt mir gut. Unterm Strich spielt es keine Rolle, wer diese Dinge reguliert."

Einen der wesentlichen Erfolgsfaktoren der FOTA sieht Symonds in der Tatsache, dass "viele der Dinge nahezu auf freiwilliger Basis verabschiedet wurden und sich die Teams daran gehalten haben". Demzufolge sähe es der Marussia-Berater ungern, wenn es künftig überhaupt kein regulierendes Organ mehr geben würde. "Ich würde eher einen Schritt hin zu einer strengeren Führung begrüßen", sagt er.

"Ich bin nun lange genug in diesem Sport, um zu wissen, dass wir uns gemeinsam über die Zukunft Gedanken machen müssen", entkräftet der ehemalige Renault-Technikchef den Verdacht, wonach er diese Ansicht nur aufgrund seiner Beraterrolle bei Marussia - und damit nicht bei einem der "Big Names" im Geschäft - vertreten würde.

Und Symonds setzt noch einen drauf: "Als ich bei Renault war, war ich ein starker Befürworter der Budgetobergrenze, auch wenn Renault öffentlich dagegen war." In einem vergleichsweise kleinen Team wie Marussia würde dies umso mehr zum Tragen kommen. "An meiner Einstellung hat sich bis heute nichts geändert", versichert der Brite und fordert: "Im Motorsport sollten das Talent der Fahrer und der Ingenieure den Unterschied machen und nicht das Geld."