Domenicali will "neue" Teams in Formel 1 halten

Während Ferrari-Boss Luca di Montezemolo regelmäßig die Idee eines dritten Autos propagiert, möchte Teamchef Stefano Domenicali die "neuen" Teams nicht verlieren

(Motorsport-Total.com) - Vor rund einem Jahr übte Ferrari-Boss Luca di Montezemolo heftige Kritik an den drei "neuen" Teams Caterham, Marussia und HRT, die seiner Meinung nach "bestenfalls auf GP2-Niveau" waren, und propagierte einmal mehr seine Idee eines dritten Autos pro Team. Interessanterweise bricht nun Teamchef Stefano Domenicali eine Lanze für die kleinen Teams.

Titel-Bild zur News: Stefano Domenicali (Teamchef), Bernie Ecclestone (Formel-1-Chef)

Domenicali ist ein Befürworter, Ecclestone ein Kritiker der neuen Teams

Beim Wrooom-Event in Madonna di Campiglio meint der Italiener, dass es wichtig sei, die Kosten unter Kontrolle zu halten, damit auch die kleinen Teams die Möglichkeit haben, an der Formel-1-WM teilzunehmen. "Ich bin davon überzeugt, dass es aus wirtschaftlicher Sicht Teams gibt, die mehr als andere ausgeben können", sagt er. "Am Ende müssen wir aber realistisch sein, denn wenn es in der Formel 1 zu wenige Autos gibt, dann sind die Rennen nicht mehr interessant."


Fotos: Ferrari-Wrooom in Madonna di Campiglio


Dies kann nur gewährleistet werden, wenn man die reichen Teams zwingt, weniger Geld auszugeben - zu diesem Zwecke wurde das Ressourcen-Restriktions-Abkommen ins Leben gerufen, das allerdings zuletzt immer wieder für Unstimmigkeiten sorgte. "Wir müssen uns um ein Gleichgewicht bemühen, das es auch der zweiten Gruppe der kleinen Teams erlaubt, ein Teil der Weltmeisterschaft zu sein, andernfalls gäbe es das Risiko einer Weltmeisterschaft mit zu wenigen Teams", sieht Domenicali nur einen Weg, um dies zu verhindern.

Zumal die derzeitige Wirtschaftslage auch der Formel 1 zusetzt. Der Italiener findet, dass man intensiv daran arbeiten müsse, den Sport auch für kleine Rennställe leistbar zu gestalten, "denn aus makroökonomischer Sicht sieht es nicht sehr positiv aus. Das muss auch die Formel 1 verstehen, sie muss damit umgehen."