• 07.10.2010 17:18

  • von Roman Wittemeier & Dieter Rencken

Suzuka und Sicherheit: Der besondere Kick

Suzuka gehört noch zu jenen Strecken, die Kies statt Asphalt in den Auslaufzonen haben - Nicht das Sicherste, aber das Schönste: Viele Fahrer sind begeistert

(Motorsport-Total.com) - Bei Namen wie 130R, Degner oder Spoon schnalzen viele Formel-1-Piloten mit der Zunge, einige Verantwortliche bekommen allerdings schnell Sorgenfalten. Die schnelle Strecke in Suzuka ist noch eine, die als große Herausforderung im aktuellen Kalender gilt. Der Sicherheitsstandard ist weit entfernt von jenen auf Retortenkursen wie Abu Dhabi oder Bahrain, aber genau dies ist ein Teil des "Kicks" für die Fahrer.

Titel-Bild zur News:

Die Sicherheitstafel in Suzuka bezieht sich auf das Fahrerlager, nicht auf die Strecke

"Es ist sicherheitstechnisch am Limit, man spürt ständig Adrenalin. Genau das ist es aber, was wir Piloten so lieben", bringt Rubens Barrichello das Gefühl der Fahrer auf der "schnellen Acht" in Japan auf den Punkt. Die Organisatoren haben im Vergleich zum Vorjahr die Randsteine in der Degner-Kurve - einer schnellen Rechtskurve - entschärft. Im Vorjahr waren dort reihenweise Autos abgeflogen.#w1#

"Die Verbesserungen helfen, aber vor allem im Bereich der Esses ist es noch eine Strecke der alten Art. Vielleicht könnte man dort etwas mehr Auslauf gebrauchen", meint Barrichello. Der Brasilianer will aber nicht um jeden Preis weitere Veränderungen nur der Sicherheit wegen. "Als Rennfahrer ist man sowieso etwas verrückt. Man mag das Adrenalin und die Mauern, die ganz nahe stehen."

¿pbvin|512|3155||0|1pb¿"Natürlich gibt es in Suzuka nicht den höchsten Sicherheitsstandard", schließt sich Robert Kubica an. "Man muss das eben im Hinterkopf haben und versuchen, sein Auto auf der Strecke zu halten." Angst spielt in Reihen der Grand-Prix-Stars vor dem Rennwochenende in Japan nicht die geringste Rolle. "Du darfst dir eben keinen Fehler erlauben", sagt Vitantonio Liuzzi ganz pragmatisch.

"Bei den neuen Strecken sind die Auslaufzonen meistens asphaltiert, sodass du nach einem Fehler wieder weiterfahren kannst. Hier ist es eher wie in Monaco, denn wenn du einmal von der Strecke abkommst, steckst du im Kies fest", erklärt der Force-India-Pilot. "Du krachst zwar nicht gleich in die Leitplanken, denn die Auslaufzonen sind sehr weiträumig, aber du steckst eben im Kies fest. Ich finde, das ist das Schöne an solchen Strecken."