• 07.10.2010 12:23

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Liuzzi "ziemlich sicher" auch 2011 in der Formel 1?

Obwohl die Chancen gegen ihn stehen, hofft Vitantonio Liuzzi auf eine Fortsetzung seiner Formel-1-Karriere - Optimismus für die verbleibenden Rennen

(Motorsport-Total.com) - Obwohl es in Insiderkreisen als fast fix gilt, dass DTM-Pilot Paul di Resta das zweite Force-India-Cockpit erhalten wird, rechnet sich Vitantonio Liuzzi weiterhin gute Chancen aus, auch 2011 in der Formel 1 zu sein. Sein Vertrag läuft am Jahresende zwar nicht grundsätzlich aus, wäre aber angeblich null und nichtig, sollte das Team eine entsprechende Option nicht einlösen.

Titel-Bild zur News: Vitantonio Liuzzi

Für Vitantonio Liuzzi wird es nicht einfach, 2011 ein Formel-1-Cockpit zu finden

"Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich eine Zukunft in der Formel 1 habe", gibt sich der Italiener, der Anfang 2008 von Toro Rosso zunächst als Testfahrer zu Force India gekommen ist, optimistisch. "Wir werden sehen. Im Moment konzentrieren wir uns nur darauf, WM-Sechster bei den Konstrukteuren zu werden. Erst danach werden wir reden. Die Situation ist meiner Meinung nach klar, aber wir werden erst später Gespräche führen."

Optimistisch für die bevorstehenden Rennen

"Wir brauchen gute Ergebnisse, denn der sechste Platz ist für Force India sehr wichtig. Wir wollen nicht nur Williams schlagen, sondern auch die anderen Gegner", sagt er. "Vor uns liegen gute Rennen. Südkorea ist für alle ein Fragezeichen, aber Suzuka und São Paulo könnten gute Rennen werden, denn dort waren wir schon im Vorjahr stark. Es ist in dieser Phase nie einfach, weil schon die Entwicklung für 2011 läuft, aber unser Ziel ist ziemlich klar und wir werden dafür kämpfen."

Derzeit liegt Force India vier Punkte vor Williams an sechster Stelle der Konstrukteurs-WM. In diesem Bereich des Klassements macht jeder Platz Unterschied für die nächste Saison geschätzte fünf Millionen Euro Unterschied, was die Einnahmenbeteiligung am großen Preisgeldtopf der FOM angeht. Doch Liuzzi muss angesichts der Chancen von di Resta wohl eher darauf hoffen, dass Adrian Sutil bei einem Topteam unterkommt, weil sonst für ihn kein Platz mehr sein wird.

¿pbvin|512|3164||0|1pb¿Zunächst einmal möchte er sich ohnehin mit starken Leistungen empfehlen, am liebsten schon am kommenden Wochenende: "Suzuka ist noch eine Strecke der alten Schule und gehört gemeinsam mit Spa zu meinen Lieblingsstrecken", schwärmt er von den S-Kurven, 130R und Co. "Du darfst dir hier keinen Fehler erlauben, denn es ist eine sehr technische Strecke mit vielen schnellen und mittelschnellen Kurven. Es macht wirklich Spaß, hier zu fahren, besonders mit einem guten Auto."

"Bei den neuen Strecken sind die Auslaufzonen meistens asphaltiert, sodass du nach einem Fehler wieder weiterfahren kannst", erklärt Liuzzi. "Hier ist es eher wie in Monaco, denn wenn du einmal von der Strecke abkommst, steckst du im Kies fest. Du krachst zwar nicht gleich in die Leitplanken, denn die Auslaufzonen sind sehr weiträumig, aber du steckst eben im Kies fest. Ich finde, das ist das Schöne an solchen Strecken."

Suzuka eine der letzten Fahrerstrecken

"Fahrer, die die Strecke kennen, haben da einen Vorteil. Du kannst hier als Fahrer noch einen Unterschied machen", gibt der 29-Jährige zu Protokoll. "Wir sollten eigentlich gut in Form sein. Singapur war nicht unsere beste Strecke, aber abgesehen vom Qualifying waren wir auch dort das ganze Wochenende halbwegs schnell. Diese Strecke sollte uns besser liegen und wir haben auch einige neue Teile dabei."


Fotos: Force India, Großer Preis von Japan, Pre-Events


Von denen verspricht er sich eine Verbesserung vor allem in Bezug auf seine spezifischen Probleme: "Das Auto wird mit wenig Benzin manchmal nervös, aber wir entwickeln das Auto laufend so weiter, dass das Heck stabiler werden müsste", hofft Liuzzi. "Hoffentlich hilft da auch das neueste Update. Ich denke, wir sollten gut in Form sein, und vielleicht in Q3 zu kommen. Adrian und ich kennen die Strecke ja auch recht gut."

Auswirken könnte sich in Suzuka auch die neueste Ausbaustufe des F-Schachts, denn das System für einen gezielt herbeigeführten Strömungsabriss am Heckflügel funktioniert dann am besten, wenn es auf einer Strecke gleichzeitig viele schnelle Kurven und lange Geraden gibt, wie das in Suzuka der Fall ist. Liuzzi: "Seit dem letzten Rennen funktioniert das System gut. Wir haben einiges geändert, die Verbindungsstücke und so weiter. Da mache ich mir keine Sorgen."