• 29.09.2010 13:20

Liuzzi: "Ich wurde in die Mauer gedrückt"

Nach einer Kollision mit Nick Heidfeld ist Vitantonio Liuzzi in Singapur früh ausgeschieden - Der Italiener analysiert im Interview die Geschehnisse

(Motorsport-Total.com) - Das Rennen von Vitantonio Liuzzi in Singapur war bereits in der zweiten Runde beendet. In der turbulenten Startrunde geriet der Force-India-Pilot mit Nick Heidfeld (Sauber) aneinander. Die Schäden der Kollision bewirkten den Ausfall einen Umlauf später. Das sorgte für die erste Safety-Car-Phase und stellte die Strategien von einigen Fahrern um. Im Interview spricht Liuzzi über die Situation in der ersten Runde.

Titel-Bild zur News: Vitantonio Liuzzi

Für Vitantonio Liuzzi war in Singapur nach einer Kollision früh Feierabend

Frage: "Wie ist dein Wochenende gelaufen?"
Vitantonio Liuzzi: "In Singapur fühlt sich alles anders an. Die Luftfeuchtigkeit, die Temperaturen und die Bedingungen helfen dir nicht. Am Freitag ist es für uns gut gelaufen und wir waren stark aufgestellt. Es gab keine Probleme und wir haben das Auto gut verstanden. Die Balance war zu Beginn nicht optimal, aber wir haben an verschiedenen Bereichen für Samstag gearbeitet. Dann hat es gut funktioniert und ich habe mich im Auto wohl gefühlt. Die Rundenzeiten haben dies nicht gezeigt, denn wir gerieten ständig in Verkehr."#w1#

"Im Qualifying haben wir in Q1 stark ausgesehen. Das Team hat für Samstag gute Updates gebracht und alles hat bestens funktioniert. Wir haben gedacht, dass wir ins Q3 kommen können, oder zumindest nah an die Top 10. Wir hatten das Potenzial dafür. Ich habe mich gut und konkurrenzfähig gefühlt. Q1 war gut und wir sind locker weitergekommen. In Q2 wurde der erste Versuch mit neuen Reifen durch die gelben Flaggen zerstört."

"Beim nächsten Anlauf hatte ich ein Problem mit den Bremsen. Das Auto hat ständig nach links gezogen. Wir waren uns nicht sicher, was der Grund dafür war. Es war also ein komisches Problem. Das hat unser Qualifying zerstört. Trotzdem war unsere Rundenzeit nicht schlecht, aber wir hätten noch sieben, acht Zehntelsekunden schneller sein können. Wir haben dann en paar Dinge am Auto verändert. Auf der Runde in die Startaufstellung haben wir gesehen, dass wir noch einige Probleme an den Daten erkennen müssen.


Fotos: Vitantonio Liuzzi, Großer Preis von Singapur


Frage: "Dein Rennen hat nicht lange gedauert. Was ist in der ersten Runde passiert?"
Liuzzi: "Die erste Runde war sehr heftig. Ich hatte einen guten Start und bin gut durch gekommen. Vor Kurve sieben wollte ich Nick Heidfeld überholen. Adrian Sutil ist außen heran geflogen und hat ziemlich spät gebremst. Er und Heidfeld haben Kurve sieben überschossen. Ich habe die Kurve auch nicht geschafft."

"Wir waren alle nebeneinander, ich war auf der linken Seite. In Kurve acht hat Sutil Heidfeld hinausgedrückt, der mich in die Mauer geschickt hat. Ich hatte also eine Kollision mit Nick. Das hat meine hintere Radaufhängung beschädigt. Er hat auch meinen Frontflügel berührt, der gebrochen ist. Das war aber kein großes Problem, denn ich konnte weiterfahren. Ich musste nicht an die Box kommen. Aber in der zweiten Runde ist die Radaufhängung dann gebrochen."

Frage: "Wie schwierig war es, sich an den ungewohnten Zeitplan zu gewöhnen?"
Liuzzi: "Es ist komisch, denn du verlässt die Strecke um vier Uhr in der Nacht und kommt erst wieder um drei am Nachmittag. Alles ist um einen halben Tag verschoben. Alles ist anders, aber man gewöhnt sich daran. Die Luftfeuchtigkeit und die Hitze sind sehr anstrengend. Physisch ist es zu Beginn schwierig, aber wenn man im Auto sitzt und einen Rhythmus findet, dann ist es kein Problem mehr. Wir sind alle fit und bereit. Man muss sich aber an die Luftfeuchtigkeit gewöhnen. Wenn man aus dem Auto aussteigt, dann fühlt man sich etwas verloren. Das ist hier aber normal."

Frage: "Das nächste Rennen findet in Suzuka statt. Du warst schon einige Male dort. Ist das ein Vorteil für dich?"
Liuzzi: "Ich liebe Suzuka, es ist eine Strecke im alten Stil, so wie Spa und Monza. Unser Auto sollte dort konkurrenzfähig sein. Wir reisen mit großen Hoffnungen nach Japan. Wir wollen wieder Punkte holen. Das Auto sollte zu der Streckencharakteristik passen. Im vergangenen Jahr waren wir schnell unterwegs. Im Regen waren wir stark, aber wir hatten ein Problem im Qualifying. Ich denke positiv, denn wir sollten dort eine gute Chance haben."

Frage: "Was wirst du bis Japan machen?"
Liuzzi: "Ich fahre nicht nach Europa zurück, um mich an die Zeitzone anzupassen. Ich werde mit meinem Trainer eine Woche nach Thailand fliegen, damit meine Fitness gut bleibt."