• 16.10.2007 15:32

  • von Marco Helgert

Sutil: Vor dem letzten Vorhang

Adrian Sutils erste Formel-1-Saison endet am Wochenende - er wird auch 2008 in der Formel 1 bleiben, noch weiß aber nicht genau wo

(Motorsport-Total.com) - Seit Wochen begegnet Adrian Sutil den Gerüchten über seine Formel-1-Zukunft mit den immer gleichen Aussagen: Er gehe davon aus, dass er auch 2008 bei Spyker fahren wird. Dann nahm er die bisher als wahrscheinlichst geltende Variante selbst vom Markt. "Es gibt keine Verhandlungen mit Toyota", erklärte er.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Adrian Sutils erste Formel-1-Saison neigt sich dem Ende entgegen

Doch ehe die Akte der künftigen Karriere erneut geöffnet wird, steht für Sutil der letzte Grand Prix des Jahres für Spyker an. Auch wenn er dem Team 2008 treu bleibt, könnte es das letzte Spyker-Rennen von Sutil sein. Hierfür müssten Pläne des Teams, den Namen nach der Übernahme zu ändern, greifen.#w1#

Zumindest soll es in São Paulo wieder besser laufen als in Shanghai. Da startete Sutil auf den Regenreifen, doch der große Regen blieb aus, Intermediates wären die bessere Wahl gewesen. "Aber wenn man ganz hinten steht, muss man diese Risiken eingehen", verteidigte er die Strategiewahl in China. "Ich hoffte auf den Regen, aber es war nicht genug. So sah ich meine Chancen davonschwimmen."

Die Reifen spielten dann auch im weiteren Verlauf eine große Rolle. "Wir zogen die Trockenreifen etwas zu früh drauf, der Regen kam dann zurück", fuhr er fort. "Zwei Runden lang war es wieder nass, speziell im letzten Sektor. Wir hatten dafür einfach die falschen Reifen und ich schmiss das Auto gegen die Mauer. Es ist einfach nach rechts abgebogen."

Gleichzeitig mit Sutil kam auch Ralf Schumacher im Toyota von der Piste ab - nur wenige Meter vor ihm. Das realisierte der Spyker-Pilot aber erst, als er seinem Wrack entstieg. "Ich fuhr einfach geradeaus, als das Auto auf einem Wasserfleck plötzlich nach rechts abbog", erklärte er. "Daher blieben viele Teams auf den Regenreifen. Bei diesen feuchten Bedingungen ist es schwer, die Trockenreifen auf Temperatur zu bringen. Da ist es leicht, in der Piste zu fliegen."

Nun steht noch ein Rennen in São Paulo an, und auch Interlagos ist nicht gerade als einfache Strecke bekannt. "Ich kenne den Kurs nur aus dem Fernsehen", so Sutil. "Es gibt dort eine lange Gerade und er ist sehr wellig. Es wird sicher nicht einfach sein, das Auto abzustimmen. Aber wir haben schon auf anderen Strecken gesehen, dass das Auto mit wenig Abtrieb besser ist. Wir werden also so wenig wie möglich Abtrieb fahren."

Am Sonntagnachmittag ist dann auch die erste Formel-1-Saison des 24-Jährigen zu Ende. "Das ging sehr schnell, es ist überraschend, dass meine erste Formel-1-Saison schon fast vorbei ist", erklärte er. "Ich glaube, dass jeder nach 17 Rennen eine kleine Pause braucht. Ich freue mich darauf, nach der Saison etwas freie Zeit zu haben."