• 29.08.2010 20:35

  • von Dieter Rencken

Sutil: "Leider nicht genug Regen"

Adrian Sutil machte alles richtig und hätte unter Umständen die große Überraschung sein können - WM-Rang neun bleibt nun festes Jahresziel

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Als du am Ende an die Box kamst, die Spitze aber noch draußen war, hast du da kurz geglaubt, dass du gewinnen könntest, wenn es stärker geregnet hätte?"
Adrian Sutil: "Ja. Ich war der Erste, der auf Regenreifen ging. Als ich wieder auf die Strecke kam, dachte ich, dass der Regen stark genug sein könnte, um die anderen in ernsthafte Probleme zu bekommen. Aber für die Intermediate war es fast schon zu trocken. Leider kam nicht mehr genug Regen."

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Adrian Sutil möchte sechs Rennen lang WM-Rang neun verteidigen

Frage: "War es deine Entscheidung, an die Box zu kommen?"
Sutil: "Ich habe gerade darüber nachgedacht, als ich im letzten Sektor war. Aber da funkte mich mein Team schon an. Sie hatten die gleiche Idee."#w1#

Frage: "Du warst der beste Deutsche im Rennen. Hast du schon vorher gehofft, dass es weit nach vorn geht?"
Sutil: "Ich hatte gehofft, dass es nach vorne geht. Man kann aber nie damit rechnen. Ich wollte einfach ein gutes Rennen fahren, und das hat zum Glück alles geklappt."

Keine Aussage zu 2011

Frage: "Haben dir die Wetterbedingungen in die Hände gespielt?"
Sutil: "Ja, das ist mein Wetter. Aber auch die anderen vor mir waren sehr, sehr gut. Es war ja nicht so, dass ich da einen Vorteil hatte. Aber das sind immer Bedingungen, bei denen ich mich wohlfühle, wenn es etwas schwierig wird. Da kann man einfach viel gutmachen."

Frage: "Wie war die Reifensituation im Rennen?"
Sutil: "Die weichen Reifen haben ganz gut gehalten, doch der harte Reifen war der besser. Der Intermediate ging auch ganz gut, aber in den letzten Runden hat sich schon angekündigt, dass er sich auflöst."

Frage: "Kannst du schon sagen, wohin es für dich im nächsten Jahr geht?"
Sutil: "Da kann ich noch nichts sagen, aber da läuft alles gut. Ich bin in einer guten Position. Aber ich kann noch nicht sagen, wo ich sein werde. Ich hoffe aber, ich weiß es bald."

Frage: "Hast du eine Präferenz?"
Sutil: "Nein, eine Präferenz habe ich nicht. Ich fühle mich sehr wohl hier bei Force India und hätte keine Probleme, hier noch ein Jahr ranzuhängen."

Rang neun bleibt Dauerthema

Frage: "Du bist in der Fahrerwertung nun Neunter und vor Michael Schumacher. Bleibt das so?"
Sutil: "Das sagt noch nichts, das muss man erst bis zum Jahresende durchhalten. Möglich ist es, dass es so bleibt. Das Auto ist gut und es kommen Strecken, die mir und dem Auto liegen. Ich freue mich auf Monza, Suzuka, Brasilien."

Frage: "Wäre der achte Rang auch noch möglich?"
Sutil: "Der ist zu weit weg, da bin ich Realist. Der neunte Rang ist im Moment das Mögliche und ich glaube nicht, dass ich den achten noch hole. Da müsste ich schon ein paar Rennen gewinnen, um diesen Vorsprung aufzuholen."

Frage: "Wäre es dir wichtig, dass du bis zum Jahresende vor Michael Schumacher bleibst?"
Sutil: "Eigentlich ist es mir egal, wer das ist. Letztlich ist Michael Schumacher auch nur ein Fahrer wie jeder andere."

Frage: "Hattest du im Rennen Angst, dass noch etwas schiefgehen könnte, oder warst du dir immer sicher?"
Sutil: "Sicher sein kann man sich nie. Da darf man während des Rennens auch gar nicht dran denken. Am Ende schaut man, wo man ist. So fahre ich die Rennen. Am Ende muss man vorne sein."

Regen: Mut, Gefühl, Risiko

Frage: "Warum bist du so ein guter Regenfahrer."
Sutil: "Das konnte ich irgendwie schon immer, seitdem ich Kart fahre. Ich habe mich reingesetzt und war immer der Schnellste - ich weiß auch nicht warum. Ich war aber auch der Einzige, der damals im Regen trainiert hat."

Frage: "Genießt du das?"
Sutil: "Ja, absolut. Man braucht ein bisschen mehr Gefühl, ein bisschen mehr Mut. Man muss oftmals mehr riskieren und das liegt mir anscheinend."

Frage: "Bei dir scheint der F-Schacht irgendwie besser zu funktionieren als bei deinem Teamkollegen Vitantonio Liuzzi. Was ist das Geheimnis?"
Sutil: "Eigentlich ist das ja ganz einfach: das Loch zuhalten, wenn man voll auf dem Gas steht. Es ist nicht einfach, es technisch zum Funktionieren zu bringen, weil alles versiegelt werden muss. Aber wenn es erstmal funktioniert, dann ist es einfach."