• 26.02.2004 21:57

  • von Florian Haasper

Surer: "Deutsche Zukunft in der Formel 1 gesichert"

Ex-Formel-1-Pilot Marc Surer äußert sich positiv über die Zukunft deutscher Fahrer in der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Als Youngster wie Kimi Räikkönen, Fernando Alonso oder Felipe Massa in der Formel 1 auftauchten, vermissten viele deutsche Fans einen ihrer Landsleute in der Riege der "jungen Wilden". Mittlerweile hat sich jedoch einiges verändert, meint zumindest der ehemalige Formel-1-Pilot Marc Surer: Auch in Zukunft wird in der Formel 1 deutsch gesprochen.

Titel-Bild zur News: Marc Surer

Marc Surer wundert sich über das eine oder andere Testergebnis

"Früher hatten wir viele Franzosen in der Formel 1, weil es dort eine gute Nachwuchsförderung gab", meinte der 52-Jährige bei einem PR-Termin bei 'Premiere', bei dem auch 'F1Total.com' vor Ort war. "Das war mit den Italienern später genauso. Im Rahmen der Formel BMW ADAC Meisterschaft und der Formel 3 Euro Series wird nun auch in Deutschland eine breite Masse an jungen Rennfahrern aufgebaut."#w1#

Timo Glock ging durch Surers Hände

Aktuell bestätigt vor allem Timo Glock die These Surers. Als Formel-BMW-Champion wechselte der 21-Jährige in die Formel 3 Euro Series, wo er auf Anhieb Siege einfahren konnte. 2004 fährt Glock als offizieller Testpilot von Jordan in der Formel 1. "Er war mein Schüler in der Formel BMW, ebenso wie Christian Klien", erinnert sich Surer an die Zeit als Chefinstruktor für BMW, als er den Nachwuchspiloten mit seiner Erfahrung die ersten Fahrversuche in einem Formel-Rennwagen erleichterte.

"Werden viele deutsche Formel-1-Fahrer haben"

Dass Glock keine Eintagsfliege bleibt, steht für Surer außer Zweifel. "Die Förderung trägt langsam aber sicher Früchte und es zeigen sich die ersten Ergebnisse. Wir werden deshalb auf lange Sicht viele deutsche Formel-1-Fahrer haben", sagt der 'Premiere'-Experte.

Surer beschäftigt sich jedoch nicht nur mit der Zukunft der Königsklasse, sondern auch mit der Gegenwart. 2004 kommen ? abgesehen von Räikkönen und Alonso ? hauptsächlich erfahrenere Piloten wie Michael und Ralf Schumacher, Rubens Barrichello oder Juan-Pablo Montoya für den Titel in Frage. "Vor ein paar Wochen hätte ich noch gesagt, dass BMW-Williams und McLaren-Mercedes die Weltmeisterschaft unter sich ausmachen", so Surer. "Beide waren mit ihren Autos einfach schon sehr früh fertig."

"Ich sehe bei den Michelin-Reifen ein Problem"

Mittlerweile habe sich das Kräfteverhältnis allerdings wieder geändert, glaubt der 82-fache Grand-Prix-Teilnehmer. "Ich sehe bei den Michelin-Reifen ein Problem: Sie sind für eine Runde superschnell, bauen aber danach ebenso schnell ab. Darin liegt die große Chance für Michael Schumacher und Ferrari. Es zählt nun einmal nicht die einzelne Runde, sondern das Geheimnis liegt in der Performance über eine Renndistanz."

Surer rätselt über McLaren-Mercedes-Tests

Obwohl die Verfolger von Ferrari im Winter deutlich mehr Testkilometer auf die Strecke brachten als das Weltmeister-Team, sieht Surer darin nicht zwingend einen Vorteil: "BMW-Williams ist mittlerweile schon übertrainiert. Die haben so viel getestet, das gibt es gar nicht. McLaren-Mercedes hat stark angefangen, hatte aber dann einen Einbruch. Da blicke ich nicht ganz dahinter."

Beim Saisonauftakt in Melbourne werden die Silbernen zeigen müssen, zu welchen Leistungen sie wirklich im Stande sind ? und Timo Glock gibt im Freien Training am Freitag einen kleinen Vorgeschmack auf die deutsche Zukunft der Formel 1.