Ferraris Trumpf: F2004 ist "konstant schnell"
Michael Schumacher spricht über die Bedeutung des Streckenrekordes in Imola und seine Vorfreude auf den Saisonbeginn
(Motorsport-Total.com) - Als Ferrari am 26. Januar mit dem F2004 als letztes der drei Top-Teams sein neues Auto vorstellte, fragten sich viele Tifosi, aber auch die Gegner der "Roten", ob man angesichts der neuen Ein-Motoren-Regel nicht zu spät dran sei und die wenige verbleibende Zeit zum Testen ausreichen würde, um mit dem F2004 in Australien antreten zu können.

© Bridgestone Motorsport
Hatte diese Woche beim Testen viel Spaß: Michael Schumacher
Für Michael Schumacher hat Ferrari aber alles richtig gemacht und der späte Präsentationstermin ermöglichte es seinem Team "so viel mehr neue Erkenntnisse aus dem Windkanal ins neue Auto einfliessen zu lassen."
Obwohl das kalte, feuchte Wetter die Vorbereitungen des italienischen Traditionsrennstalls an einigen der letzten Tage beeinflusste, verlief die Weiterentwicklung grundsätzlich nach Plan. Größere Probleme hatte man mit dem F2004 offensichtlich keine.#w1#
"Fühlen uns gut vorbereitet für den Saisonstart"
"Das sind die Tage, an denen Testen extrem Spaß macht: Tage, an denen man mit der Arbeit vorankommt. Das Gute heute war nicht nur, dass wir schnell waren, sondern vor allem dass wir konstant schnell waren. Nach wie vor haben wir keine Probleme am Auto, insofern fühlen wir uns gut vorbereitet für den Saisonstart nächste Woche", erklärte Michael Schumacher im Anschluss an seinen Testeinsatz am Mittwoch und nach dem neuen Streckenrekord im Autodromo "Enzo e Dino Ferrari" auf seiner Internetseite.
Während die neue Bestzeit der Konkurrenz eindeutig signalisiert, dass mit dem Weltmeisterteam und Champion der letzten Jahr auch in dieser Saison zu rechnen ist, tritt Schumacher aber ein wenig auf die Euphorie-Bremse. So sollte man seinen Streckenrekord "nicht überbewerten", meint der 35-Jährige und erklärt das wie folgt: "Während der Wintertests purzeln die Streckenrekorde fast überall, und es ist klar, dass die Autos immer schneller und besser werden. Darum geht es schließlich beim Weiterentwickeln."
Erst in Melbourne wird sich das wahre Kräfteverhältnis zeigen
Ferrari jetzt als Abonnenten auf den Sieg des Auftakt-Rennens der Saison 2004 anzusehen, ist laut Michael Schumacher deshalb alles andere als angebracht. "Ich muss davor warnen, die Vorstellungen aus den Tests auf die Leistungen in Melbourne umzulegen: wir hatten hier heute um die drei Grad, und in Australien könnten wir rein theoretisch auch 30 Grad mehr haben ? das lässt Vergleiche nicht wirklich zu. Die Bedingungen sind in meinen Augen nicht repräsentativ. Erst, wenn wir alle dort gefahren sind, werden wir einen besseren Überblick haben."
Dennoch ist der Deutsche "zuversichtlich, dass wir ein gut dabei sind? und freut sich auf den Saisonbeginn. "Langsam wächst die Lust auf Zweikämpfe, auf den Wettkampf. Irgendwann will man dann auch sehen, was die ganze Testarbeit wirklich wert ist. Und das ist nun einmal nur beim Rennen möglich. Wir haben gute Fortschritte gemacht in der letzten Zeit. Ich bin froh, dass es endlich losgeht!?
In Richtung Australien wird der Ferrari-Pilot voraussichtlich am kommenden Samstag abreisen. Seinen ersten öffentlichen Auftritt wird er dann am Donnerstag bei der traditionellen Shell-Pressekonferenz absolvieren.

