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Niki Lauda: Die Top-Teams liegen fast gleichauf
Niki Lauda schätzt das aktuelle Kräfteverhältnis der Teams ein und rechnet mit einem Weltmeister auf Michelin-Reifen
(Motorsport-Total.com) - Niki Lauda fällt es nicht leicht, das aktuelle Kräfteverhältnis in der Formel 1 - nicht einmal zwei Wochen vor dem Saisonstart in Melbourne - einzuschätzen. Nachdem bei BMW-Williams die Tests so verheißungsvoll begonnen hatten, ist man dort laut dem Österreicher plötzlich mit dem Heck "nicht ganz zufrieden. Was das Problem ist, weiß ich nicht genau, aber Williams und BMW scheinen es zu wissen", so Lauda in einer Analyse für den 'kicker', der aber glaubt, dass BMW für die Ein-Motoren-Regel am besten gerüstet ist.

© xpb.cc
Niki Lauda kannt Ferraris Stärke noch nicht beurteilen
Dem jetzigen TV-Kommentator ist aufgefallen, dass bei McLaren-Mercedes plötzlich ebenfalls Probleme auftreten: "Da scheinen wieder ein paar Sorgen aufzutauchen - mit Vibrationen und anderen Problemen. Der letzte Schritt ist offensichtlich noch nicht gelungen, aber der kann sicher noch kommen, das lässt sich alles noch arrangieren", glaubt der 55-Jährige.#w1#
Top-Teams laut Lauda fast gleichauf
Weil Ferrari sich mit dem F2004 der Konkurrenz bisher nicht gestellt hat, gibt sich Lauda vorsichtig, was eine Beurteilung der "Roten" angeht: "BMW-Williams, Ferrari und McLaren-Mercedes liegen fast gleichauf, der Unterschied nach meiner Rechnung beträgt nur zwei bis drei Zehntel. Wobei meine Reihenfolge so lautet: BMW-Williams und Ferrari im jetzigen Stadium Kopf an Kopf, McLaren-Mercedes liegt derzeit eine Spur zurück. Wobei alle drei einen Schritt vorwärts gemacht haben."
Fragezeichen hinter Renault und BAR-Honda
Im Gegensatz zu einigen seiner Kollegen hat Lauda Renault nicht auf der Rechnung: "Das Auto selbst ist absolut in Ordnung, Renault ist immer gut - aber das PS-Manko könnte sich als leichtes Handikap erweisen." Und auch die beeindruckenden Testzeiten von BAR-Honda lassen den Österreicher zweifeln: "Erst in Melbourne wird man sehen, ob der BAR-Honda wirklich so schnell ist - oder ob man geblufft hat."
Seitenhieb gegen den alten Arbeitgeber
Der ehemalige Jaguar-Teamchef kann sich gegenüber dem 'kicker' einen Seitenhieb gegen die "Grünen" nicht verkneifen: "Vom Gefühl her könnte der neue Jaguar langsamer sein als das Vorjahresauto, das ja noch von meiner Mannschaft konzipiert und entwickelt wurde. Bis Sommer 2003 war mein Auto wirklich schnell, wie ja Mark Webber vor allem im Freitagstraining immer wieder bewiesen hat. Bis jetzt hat der Jaguar noch nicht viel gezeigt, weder Haltbarkeit noch PS - der Cosworth-Motor ist von allen am meisten eingebrochen. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht."
Keine Chance für Sauber und Jordan
Auch vom neuen Sauber hält Lauda nicht viel, es seien zwar Fortschritte zu erkennen, aber diese seien "bisher nicht so groß". Toyota habe noch einen "mühsamen Weg bis ganz nach vorne" und Jordan ist nach Aussage Laudas durch finanzielle und andere Probleme ins Hintertreffen geraten: "Da kann auch Nick Heidfeld nicht wirklich zaubern." Bei Minardi, da ist sich Lauda sicher, wird alles beim Alten bleiben ? man behält die rote Laterne.
Lauda tippt auf ein Michelin-Team
Und wie sieht die Saisonprognose des Formel-1-Experten aus? "Wenn vor allem die drei starken Michelin-Teams gemeinsam gegen Ferrari entwickeln, könnte das für Schumi und Co. der entscheidende Nachteil sein. Wir haben schon 2003 gesehen, wie knapp es war. Wer übers ganze Jahr die besseren Reifen macht, wird gewinnen - das könnte Michelin sein."

