Superlizenzen: Mosley bleibt hart

FIA-Präsident Max Mosley versteht die Kritik der Fahrer an den hohen Gebühren für die Superlizenzen nicht und bleibt bei seiner Position

(Motorsport-Total.com) - Es war wohl keine besonders gute Idee der Fahrergewerkschaft GPDA, mit den ihrer Meinung nach viel zu hohen Gebühren für die FIA-Superlizenzen zu den Medien zu gehen: Wenn selbst Weltmeister Lewis Hamilton von seinen vielen Millionen gerade mal 206.000 Euro als "Startgeld" abtreten muss, dann hält sich das Mitleid der in diesen Zeiten so geplagten Öffentlichkeit sehr in Grenzen.

Titel-Bild zur News: Max Mosley

Max Mosley glaubt nicht, dass er den Fahrern unangemessen viel abverlangt

Auf das Statement der GPDA, in dem die bekannten Standpunkte der Fahrer noch einmal verdeutlicht wurden, antwortete FIA-Präsident Max Mosley nun mit einem Brief - und zwar ohne dabei auch nur einen Millimeter von seiner ursprünglichen Position abzuweichen. Mosley unterstrich neuerlich, er lasse über die Gebühren nur mit sich reden, wenn ihm die Fahrer ihre Gehälter anvertrauen: "Wie sollen wir über einen Notstand urteilen, wenn wir diese Informationen nicht haben?"#w1#

Keine Sorge, Max - Notstand leidet wahrscheinlich keiner der Formel-1-Superstars. Zugegeben, Schlechtestverdiener wie Adrian Sutil oder Kazuki Nakajima schwimmen im Gegensatz zu ihren Kollegen nicht im Geld, müssen dafür aber auch nur unwesentlich mehr als die 10.000 Euro Grundgebühr an die FIA überweisen. Den Fahrern geht es freilich ums Prinzip: Die Art und Weise, wie die Gebühren von 2007 auf 2008 drastisch erhöht wurden, sei nicht in Ordnung gewesen.

Außerdem verlange keine andere Sportart so hohe Lizenzgebühren wie die Formel 1. Das ist Mosley bewusst, also fordert er die Fahrer sinngemäß auf: Wenn ihr mit der Situation so unzufrieden seid, dann könnt ihr die Formel 1 jederzeit verlassen und in einer anderen Rennserie fahren, in der die Gebühren niedriger sind. Doch er erinnerte auch daran, dass nirgendwo sonst im Motorsport so viel verdient wird wie in der Königsklasse.

Außerdem betonte der 68-Jährige neuerlich, dass die FIA das Geld für die Sicherheit der Fahrer einsetzt: "Das hat schon vielen Superlizenznehmern das Leben gerettet", so Mosley. Gegenargument der Fahrer: Die FIA stopfe mit den Einnahmen nur offene Löcher im Budget. Zumindest in einem Punkt kommt Mosley den Fahrern aber entgegen: Bis auf weiteres werden die Gebühren nur noch im Rahmen des üblichen Inflationsausgleichs erhöht.