• 01.05.2008 13:48

  • von Roman Wittemeier

Super Aguri: Bitte schnell Einschiffen

Das Bangen um die Zukunft um Super Aguri geht weiter: Honda-Entscheidung vertagt, Fahrzeuge in Brackley geparkt

(Motorsport-Total.com) - Leinen los, heißt es in wenigen Stunden in Triest. Dann macht sich dort die Fähre mit dem Formel-1-Material auf den langen Seeweg nach Istanbul. Die meisten Teams haben ihre Renner bereits in den Barcelona-Garagen wieder aufgebaut und anschließend per LKW in den italienischen Hafen transportiert. Nach Angaben der Agentur 'Reuters' sollen sich auch die Super-Aguri-Brummis auf den Weg gemacht haben, allerdings ohne die beiden Rennboliden an Bord.

Titel-Bild zur News: Nase Super Aguri

Immer mehr Schatten auf dem Team: Kann Super Aguri in Istanbul starten?

Die Formel-1-Fahrzeuge von Super Aguri sollen nach Brackley, in das dortige Stammwerk des Honda-Formel-1-Teams transportiert worden sein. Dort warten sie auf die Weiterfahrt zum Hafen von Triest. Es scheint, als habe Honda die Autos an die Kette gelegt. Gestern sollte in Gesprächen zwischen Teamchef Aguri Suzuki und der Honda-Spitze eine Entscheidung über mögliche neue Finanzhilfen gefällt werden, doch die Verhandlungen wurden auf die kommende Woche vertagt.#w1#

Rein Logistisch ist der Zug für Super Aguri noch nicht abgefahren. Im Notfall könnte man die Boliden auf dem Luftweg schnell in die Türkei fliegen. Auch der normale Transportweg ist noch möglich. Auch Renault hat nach dem Spanien-Grand-Prix den Zwischenstopp im eigenen Werk in Großbritannien vorgezogen. "Im Gegensatz zu vielen anderen Teams, haben wir unser ganzes Equipment zurück nach Enstone transportiert", bestätigte Renault-Teammanager Steve Nielsen.

"Ich möchte, dass sie bei uns bleiben. Immerhin habe ich ihnen in der vergangenen Woche geholfen." Bernie Ecclestone

"Dort haben wir zwei Tage Zeit, die Autos wieder aufzubauen. Dann geht's es mit den Trucks nach Triest, wo wir am Freitag auf die Fähre müssen, die dann drei Tage braucht bis nach Istanbul. Die anderen Teams bauen ihre Fahrzeuge in Barcelona auf und fahren dann direkt zur Fähre. Wir verlieren zwar einen Tag durch den Transport, aber wir gewinnen die Kraft von 400 Leuten, die uns in der Firma bei den Arbeiten helfen können."

Während sich Renault einen technischen Vorteil durch den England-Zwischenstopp erhofft, scheint der Hintergrund bei Super Aguri ein ganz anderer zu sein. Für große Aufbau- oder Umbaumaßnahmen an den Fahrzeugen wäre ohnehin auf aktueller Grundlage kaum Material da. "Sie sind leider im Moment in keiner guten Verfassung", beschrieb Formel-1-Boss Bernie Ecclestone gegenüber 'Reuters'. Weiter sagte der Brite: "Ich möchte, dass sie bei uns bleiben. Immerhin habe ich ihnen in der vergangenen Woche geholfen."

Die Super-Aguri-Piloten Anthony Davidson und Takuma Sato haben die Hoffnung auf einen Start beim Grand Prix in der Türkei noch lange nicht aufgegeben. Davidson hatte zuletzt immer wieder betont, er werde bis zum Letzten kämpfen. Auch Sato-Manager Andrew Gilbert-Scott gab sich optimistisch: "Wir arbeiten auf der Grundlage eines Starts in der Türkei. Wir haben alle Flüge gebucht und wir haben auch alle sonstigen Buchungen gemacht."