• 29.04.2008 16:01

  • von Britta Weddige

Davidson: Droht Ende der Formel-1-Karriere?

Vom Schicksal des Super-Aguri-Teams hängt auch die Zukunft von Anthony Davidson ab - "Ich wäre echt wütend, wenn jetzt alles vorbei wäre"

(Motorsport-Total.com) - Das Rennen in Barcelona bezeichnete Super-Aguri-Pilot Anthony Davidson als "schwerstes seiner Karriere" - und er muss befürchten, dass es auch sein letztes war. Denn davon, ob Super Aguri sich weiter in der Formel 1 halten kann, hängt auch die sportliche Zukunft des Briten ab. Müssen die Japaner aussteigen, steht Davidson auf der Straße. Und ob er dann für 2009 bei einem anderen Rennstall anheuern kann, ist fraglich. Zumal er mit 29 Jahren auch nicht mehr unbedingt in die Kategorie "aufstrebendes Jungtalent" fällt.

Titel-Bild zur News: Anthony Davidson

Anthony Davidson bangt um die Fortsetzung seiner Formel-1-Karriere

Der Brite kam als Honda-Testfahrer in die Formel 1 und gilt vor allem in seiner Heimat als Talent. In der vergangenen Saison bekam er seine Chance als Einsatzpilot bei Super Aguri. Jetzt fürchtet er, dass der Formel-1-Traum ausgeträumt ist. "Ich hatte es in meiner Karriere immer schwer", wurde Davidson von der 'Daily Mail' zitiert. "Mir wurde nie etwas auf dem Silbertablett serviert. Ich musste immer um alles kämpfen. Ich bin ein Kämpfer und wäre echt wütend, wenn jetzt alles vorbei wäre."#w1#

Die Entscheidung, die auch Davidsons Karriere massiv beeinflusst, könnte morgen in Japan fallen. Da trifft sich Teambesitzer Aguri Suzuki mit Honda-Vertretern, um vielleicht doch noch in letzter Minute Hilfe zu bekommen. Sollte man sich bis Samstag nicht einigen können, wird das Team nicht zum nächsten Rennen nach Istanbul reisen. Und momentan sieht es für Super Aguri eher düster aus.

"Derzeit bin ich nicht allzu optimistisch." Nick Fry

"Wir haben unser Bestes gegeben, um für Aguri eine Lösung zu finden", sagte Honda-Teamchef Nick Fry. "Aber derzeit bin ich nicht allzu optimistisch. Es war nie der Plan von Honda, zwei Formel-1-Teams zu finanzieren. Super Aguri muss selbst sehen, wo das Geld her kommt."

Manch Formel-1-Pilot wäre wahrscheinlich gar nicht allzu traurig, wenn die Super Aguris in der Türkei nicht mehr dabei wären. Einige klagten in Barcelona darüber, dass ihnen die langsamen japanischen Boliden im Weg waren. "Ich weiß, dass sich ein paar Fahrer darüber beschweren, dass wir sie immer wieder aufhalten würden, aber sie sollen die Klappe halten", konterte Davidson trotzig. "Wenn du kaum etwas sehen kann, weil dein Auto so vibriert und du dich voll darauf konzentrieren musst, die verdammte Karre auf der Strecke zu halten, ist das Letzte worüber du dir Gedanken machst, dass andere dich überrunden wollen. Ich würde mit diesen Fahrern gerne mal das Auto tauschen. Ich glaube wirklich, dass sie ziemliche Probleme hätten oder es ganz aufgeben würden."