• 16.07.2002 13:45

  • von Fabian Hust

Stunden der Ungewissheit für das Arrows-Team

Bereits in wenigen Stunden wird sich klären, ob das Arrows-Team in Frankreich an den Start gehen kann oder nicht

(Motorsport-Total.com) - Noch ist völlig unklar, ob am kommenden Wochenende Heinz-Harald Frentzen und Enrique Bernoldi in Magny-Cours auf die Strecke gehen können. Im Moment jedenfalls sind die Gelder für die Motoren scheinbar noch nicht in trockenen Tüchern, denn das Team ist noch nicht nach Frankreich aufgebrochen, obwohl man dies üblicherweise am Sonntag getan hätte. Nach Aussage eines Teamsprechers werde hinter den Kulissen derzeit fleißig an Problemlösungen gearbeitet, bisher allerdings ohne Ergebnis.

Titel-Bild zur News: Arrows-Box

Bleibt die Arrows-Box dieses Mal für immer geschlossen?

Nachdem Niki Lauda in Silverstone stundenlang mit Tom Walkinshaw verhandelte, nachdem er die notwendige elektronische Einheit für den Motor nicht herausgerückt hatte, da ihm der Schotte Geld schuldig war, stellte der Österreicher klar, dass nun am Mittwoch vor einem Rennwochenende die Leasingrate für den Motor überwiesen sein muss, ansonsten gibt es in Zukunft keine Motoren mehr. Diese Frist läuft bereits in wenigen Stunden ab.

Hinter den Kulissen versucht Tom Walkinshaw derzeit, eine Einigung mit Morgan Grenfell zu finden, damit er sein Team verkaufen kann ? vermutlich an Red Bull, wo man von einem "All American Team" träumt. Sollte nicht schnell Geld aufgetrieben werden, müsste Walkinshaw entweder mit seinem Privatvermögen aufkommen oder das Rennen in Magny-Cours auslassen. Das würde aber zu einer Strafe führen, die ähnlich der Kosten für eine Motorleasingrate anzusiedeln ist. Im schlimmsten Fall würde man jedoch alle Rechte auf eine Teilnahme an der Formel 1 verlieren, womit das Team für einen potenziellen Käufer einige Millionen weniger wert wäre.

Immerhin konnte das Team vergangene Woche in Valencia testen, wo Heinz-Harald Frentzen ermutigend schnelle Rundenzeiten drehte. Vielleicht war der Mönchengladbacher sogar untergewichtig unterwegs, um für positive Schlagzeilen zu sorgen, schon vor Jahren wendete Walkinshaw diese umstrittene Taktik an. Die Tatsache, dass das Team Formel-3000-Pilot Sebastien Bourdais testen ließ, kann eigentlich nur einen Grund haben: Persönliche Sponsoren haben für den Test bezahlt.