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  • 11.07.2002 13:02

  • von Marcus Kollmann

Rettet Pollock das Arrows-Team?

Noch schweigt der Manager von Villeneuve zu den Spekulationen, doch viele potenzielle Retter hat das Arrows-Team nicht

(Motorsport-Total.com) - Wie geht es mit dem Arrows-Team nach Bekannt werden großer finanzieller Probleme und dem Beinahe-Aus vor dem Heimspiel in Silverstone weiter? Eine Frage die sich wohl nicht nur die Fans von Heinz-Harald Frentzen, Enrique Bernoldi und Teamchef Tom Walkinshaw stellt, sondern auch Bernie Ecclestone und die restlichen Teamchefs.

Titel-Bild zur News: Craig Pollock

Plant Pollock die Übernahme des angeschlagenen Arrows-Teams?

Fest steht: Der Rennstall hat einige Millionen Schulden angehäuft und braucht dringend eine Finanzspritze. Woher die kommen soll, darüber lässt Walkinshaw die Öffentlichkeit noch im Dunkeln, doch schon seit geraumer Zeit verhandelt der Schotte mit potenziellen Investoren, wie es so schön heißt. Zehn Angebote sollen Walkinshaw eigener Aussage nach unterbreitet worden sein, doch nur drei davon wären wirklich seriös gewesen. Einer der das Arrows-Team übernehmen könnte ist Red Bull-Chef Dietrich Mateschitz, denn der möchte seinen Energy Drink in Amerika effektiv vermarkten und könnte den Rennstall dazu als Marketinginstrument benutzen. Entsprechende Absichten wurden nie dementiert. Ein zuletzt häufig im Gespräch mit Walkinshaw gesehener Gast war aber Ex-BAR-Teamchef Craig Pollock, der jüngsten Spekulationen zufolge ebenfalls als Käufer des angeschlagenen Teams in Frage kommt.

Denn wenngleich Arrows momentan aus finanzieller Sicht auf schwachen Beinen steht, so hat das Team mit dem A23 einen erstaunlich guten Boliden konstruieren können und auch die Infrastruktur, so bestätigte zuletzt Heinz-Harald Frentzen, ist sehr gut. Motorsportbeobachter trauen dem Rennstall aus Leafield, gesetzt den Fall man bestreitet die gesamte Saison, durchaus weitere Punkte im Verlauf der noch zu absolvierenden sieben Rennen zu.

Pollock gab sich auf Anfrage von 'BBC Sport Online', ob denn an den Gerüchten - wonach er bei Arrows einsteigen oder das Team sogar übernehmen werde - etwas dran sei, recht verschlossen. So erklärte er lediglich, dass er Kenntnis von diesen Meldungen habe: "Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich darauf sagen soll. Ich kann dazu einfach nichts sagen", so die Anlass zu neuen Spekulationen gebende Aussage des 46-Jährigen. Wenn der Manager von Jacques Villeneuve grundsätzlich nicht mit dem Gedanken spielen sollte die finanziell verfahrene Situation zu nutzen, denn günstiger kann man an kein Team kaufen, warum hat er das dann nicht schon eindeutig dementiert und damit klare Verhältnisse geschaffen?

Fakt ist, dass es im Fall Arrows viele unbekannte Faktoren gibt und sich letztendlich alles, wie sollte es anders sein, um das liebe Geld dreht. Der Grund, warum Arrows-Teilhaber und Geldgeber Morgan Grenfell dem Verkauf des Teams an Red Bull nicht zugestimmt haben soll, ist nämlich angeblich der gewesen, dass Walkinshaw die britische Bank austricksen und den Kredit nicht zurückzahlen wollte. Stimmt das, dann verwundert einen die Reaktion der Bank, welche durch den verhinderten Verkauf an Red Bull für die finanziellen Probleme des Teams irgendwo mit verantwortlich ist, keineswegs. Wie es mit Arrows weitergehen wird, darüber erwarten sich Fans und Motorsportexperten in den kommenden Tagen Aufklärung. Vor dem Großen Preis von Frankreich wird nämlich wieder eine Rate für die Cosworth-Motoren fällig, sollte Walkinshaw diese nicht bezahlen/bezahlen können, so dürfte wohl ziemlich offensichtlich sein welches Schicksal das Team ereilen wird.