Strategiegruppe berät über Alternativmotor

Am Dienstag tagt die Strategiegruppe in Paris, um unter anderem über den neuen Alternativmotor ab 2017 zu reden - Hersteller AER zuversichtlich

(Motorsport-Total.com) - Morgen wird es ernst in der Angelegenheit um den vorgeschlagenen Alternativmotor, der ab 2017 eine kostengünstige Alternative zu den Hybridantrieben sein soll. Bis heute können sich Interessenten bei der FIA bewerben, morgen soll beim Treffen der Strategiegruppe in Paris über den Vorschlag diskutiert werden. Es heißt, Formel-1-Boss Bernie Ecclestone und FIA-Präsident Jean Todt möchten den Motor auf jeden Fall durchdrücken, auch wenn einige Teamverantwortliche wie Toto Wolff gegen den Vorschlag sind.

Titel-Bild zur News: FIA-Logo

Die FIA will den Alternativmotor morgen in der Strategiegruppe besprechen Zoom

Mit dem Alternativmotor möchte man eine kostengünstige Alternative zu den teuren Hybridantrieben bieten, die speziell bei den kleinen Teams ein großes Loch ins Budget reißen, weil sie teilweise mehr als 20 Millionen Euro pro Jahr kosten. Die unabhängige Alternative soll auf teure Hybridtechnologie verzichten und nur rund die Hälfte kosten, tendenziell sogar weniger.

Bislang ist von zwei Herstellern bekannt, dass sie sich bei der FIA beworben haben: Die Motorenschmiede Ilmor um Mario Illien ist ein Kandidat, der andere ist Advanced Engine Research (AER) und ist aktuell bereits in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) unterwegs. Bei AER hat man bereits jahrelang einen spezifischen GDi V6-Motor für Motorsport auf hohem Niveau entwickelt und sieht sich daher perfekt ausgerüstet.

AER sieht sich gut aufgestellt

"Wir haben einen Motor produziert, der genau da hineinpasst, nach was sie suchen: einen kraftvollen, modernen, effizienten Rennmotor", sagt Geschäftsführer Mike Lancaster zu 'Autosport'. "In Sachen der notwendigen Power (mehr als 870 PS; Anm. d. Red.) haben wir einen Motor, der das spielerisch bieten kann - und mehr wenn nötig. Und er würde einen tollen Sound bieten", preist er das Aggregat seines Unternehmens an.

Auch in Sachen Zeit sieht man sich bei AER gut aufgestellt. Theoretisch hätte man mehr als ein ganzes Jahr Entwicklungszeit, wenn die FIA den ausgewählten Hersteller zeitnah bekanntgeben sollte, doch laut Lancaster könne man schon in kürzester Zeit einen Motor auf dem Prüfstand präsentieren und sogar ein Auto fahrbereit machen. "Wir haben den Motor, der genau das tut, was sie wollen", sagt Lancaster. "Alle Häkchen sind gesetzt. Wenn sie etwas ab 2017 einführen wollen, dann ist er aus physischer Sicht schon komplett verfügbar."


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Auch Ilmor hätte kein Problem, den gewünschten Motor zu liefern. Derzeit besitzt man ein IndyCar-Triebwerk, das sich auf die Bedingungen der Formel 1 umrüsten lassen könnte. Gleichzeitig war das auch der Grund, weswegen sich Cosworth gegen eine Bewerbung gestellt hat. Die britische Schmiede besitzt kein Grundprodukt und müsste alles von Null an entwickeln. Über weitere Bewerber ist derzeit nichts bekannt.

Namenswechsel bei Manor-Marussia?

Beim Treffen der Strategiegruppe am morgigen Dienstag wird Jean Todt die Teams über den aktuellen Stand informieren und mit ihnen über die Angelegenheit sprechen. Gleichzeitig stehen noch weitere Themen auf der Agenda: Auch über einen Namenswechsel des Manor-Marussia-Teams soll diskutiert werden. Manor hatte den Beinamen Marussia in dieser Saison behalten, um die Prämien aus dem vergangenen Jahr zu kassieren, strebt nun aber eine Änderung an, die erst abgesegnet werden muss.

Auch auf dem Plan stehen zudem Gespräche über neue Aerodynamikregeln ab der Saison 2017 und mögliche Reifentests für Hersteller Pirelli, die sich stets über zu wenig Testmöglichkeiten beschweren. Auch ein mögliches Testauto für Pirelli zu eigenen Testzwecken soll besprochen werden.

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