Stoffel Vandoorne: Über Super Formula 2017 in die Formel 1?

McLaren-Testpilot Stoffel Vandoorne muss sich 2016 mit einer Rolle auf der Ersatzbank begnügen, will 2017 aber endlich ein Stammcockpit in der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Bei der Vergabe der Formel-1-Cockpits für 2016 schaute mit Stoffel Vandoorne wieder einmal ein amtierender GP2-Champion in die Röhre. Der 23-Jährige muss sich auch in diesem Jahr wieder mit der Testrolle bei McLaren-Honda begnügen. Seinen Traum von der Königsklasse hat der Belgier allerdings noch lange nicht aufgegeben. Vandoorne will sich 2016 in der japanischen Super Formula fit halten und hofft 2017 dann endlich auf ein Stammcockpit bei dem Team aus Woking.

Titel-Bild zur News: Stoffel Vandoorne

Stoffel Vandoorne wird 2016 vermutlich in der japanischen Super Formula fahren Zoom

"McLaren und Honda sprechen aktuell noch miteinander. Aber ich bin zuversichtlich, dass der Deal bald finalisiert wird", erklärt Vandoorne im Hinblick auf ein mögliches Super-Formula-Engagement und ergänzt: "Wenn alles funktioniert, dann sollte es ein sehr anstrengendes Jahr für mich werden. Als McLaren-Ersatzpilot werde ich bei allen Grands Prix dabei sein und eine Menge Zeit im Simulator verbringen."

"Außerdem werde ich in der Fabrik eine Menge Zeit mit den Ingenieuren verbringen. Es wird eine sehr gute Vorbereitung für 2017 sein", sagt der Belgier und erklärt: "Ich denke, dass es wichtig ist, wenigstens irgendwo zu fahren. Dadurch bleibst du im Rennrhythmus. Außerdem hast du etwas, für das du während des Jahres arbeiten kannst. Auch wenn die Super Formula nicht so viele Rennen im Jahr fährt, dann ist es immer noch besser als nichts."

"Bin zu 100 Prozent bereit"

Für den 23-Jährigen ist die japanische Serie also keinesfalls die erste Wahl. "Es ist schwer zu sagen, was mich dort erwartet. Ich weiß, dass es dort einige Piloten gibt, die bereits seit vielen Jahren dort fahren", erklärt der Belgier und ergänzt: "Es sind viele erfahrene Piloten dabei, die nicht nur in der Super Formula fahren, sondern zum Beispiel auch in der WEC oder in anderen Serien. Das Racing wird dort auf einem hohen Level sein."


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Vandoornes Plan ist klar: 2016 möchte er ein Übergangsjahr in der Super Formula absolvieren, bevor er 2017 endlich den Sprung in die Königsklasse schafft - am liebsten bei McLaren-Honda. Spezielle Ziele für die neue Saison hat er von seinem Arbeitgeber bisher allerdings noch nicht erhalten. "Ehrlich gesagt haben wir noch nicht wirklich darüber gesprochen. Ich denke, dass in dieser Saison das wichtigste Ziel ist, sich auf 2017 vorzubereiten", so Vandoorne.

"In den vergangenen Jahren habe ich bereits gezeigt, dass ich in der Lage bin, Meisterschaften zu gewinnen", erinnert der neue GP2-Champion. Von einer festen Zusage für ein McLaren-Cockpit 2017 ist er momentan aber trotzdem noch weit entfernt. "Mir wurde nichts versprochen, aber ich möchte mich in die Formel 1 arbeiten. Da möchte ich hin. Ich wollte bereits in diesem Jahr dort fahren und bin auch zu 100 Prozent bereit dazu. Leider war kein Cockpit verfügbar, also muss ich auf 2017 hinarbeiten", so Vandoorne.

"Habe eine Chance verdient"

Doch wie groß sind die Chancen, dass es 2017 wirklich klappt? "Das ist ehrlich gesagt schwer zu sagen. Ich habe das Gefühl, dass ich am richtigen Ort bin. McLaren vertraut meinen Fähigkeiten. Natürlich habe ich für 2017 keine Garantie, aber ich würde gerne hier fahren", erklärt Vandoorne, der "momentan noch nicht" an einen Plan B denkt, falls es doch nicht klappen sollte. "Ich will mich in diesem Jahr einfach auf meinen Job als Ersatzpilot konzentrieren", so der 23-Jährige.


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"Ich denke, dass ich eine Chance verdient habe. Ich warte einfach auf diese Möglichkeit, für ein Jahr ein Auto zu bekommen, damit ich mich beweisen kann", erklärt Vandoorne selbstbewusst. Allerdings muss der Nachwuchspilot aufpassen, dass ihn nicht das gleiche Schicksal ereilt wie Kevin Magnussen. Der junge Däne wurde Ende 2015 nach einem Jahr als McLaren-Testpilot entlassen.

"Kevin bekam nicht viel Zeit auf der Strecke", erklärt Vandoorne und ergänzt: "Ich hoffe, dass es bei mir anders läuft, wenn der Super-Formula-Deal zustande kommt. Dann werde ich einige Rennerfahrung mit einem neuen Auto sammeln und hoffentlich nebenbei auch noch einige Formel-1-Tests absolvieren. Es wird etwas anders laufen." Vandoorne absolvierte im vergangenen November seinen ersten Super-Formula-Test.