• 14.03.2002 17:06

  • von Marcus Kollmann

Stoddart: Phoenix-Team wird 2002 definitiv nicht fahren

Der Australier im Gespräch über seine Freude über die Verweigerung der Starterlaubnis für Phoenix durch die FIA

(Motorsport-Total.com) - Während viele Formel-1-Fans gerne ein zwölftes Team in dieser Saison gesehen hätten und auf das Phoenix-Team gespannt waren und auch einige Teamchefs hinter vorgehaltener Hand erklärte, dass sie gegen einen weiteren Rennstall nichts gehabt hätten, ist Minardi-Boss Paul Stoddart froh, dass nun ein für alle Mal geklärt zu sein scheint, dass in diesem Jahr kein weiteres Team mehr an den Start gehen wird. Der Australier hatte im Falle der Teilnahme eines weiteren Rennstalls an der FIA-Formel-1-Weltmeisterschaft um die Höhe der Anteile an den TV-Einnahmen und die Reisekostenzuschüsse für Minardi gefürchtet und schon in Melbourne keinen Zweifel daran aufkommen lassen, dass er alles unternehmen werde, um die Teilnahme des Phoenix-Teams zu verhindern.

Titel-Bild zur News: Paul Stoddart (Minardi-Teamchef)

Stoddart bereitete der Gedanken eines zwölften Teams Kopfschmerzen

Da die FIA dem Phoenix-Team die Starterlaubnis verweigerte, erschien das Team auch nicht am Donnerstag zur technischen Abnahme der Autos, womit gleichzeitig die letzte Chance zur Teilnahme an der diesjährigen Weltmeisterschaft für das aus der Konkursmasse von Prost Grand Prix geformte Team zu Staub zerfallen ist. Insofern Phoenix überhaupt ein Recht zur Teilnahme an der Weltmeisterschaft besaß, was laut FIA und dem Verwalter der Konkursmasse von Prost nicht der Fall gewesen ist, dann ist dem nun ohnehin nicht mehr so, denn eine Bestimmung im Concorde Agreement besagt, dass ein Team nach dem Fernbleiben von zwei Rennen hintereinander kein Recht mehr auf die Teilnahme an der Weltmeisterschaft besitzt.

Paul Stoddart investierte englischsprachigen Medienberichten zufolge um die 400.000 Euro, um der Gerechtigkeit Nachdruck zu verleihen und den Start des Phoenix-Teams in Malaysia zu verhindern. Für den Flugkapitän und Motorsportenthusiasten stand nach Bekannt werden der Prost-Pleite fest, dass ein Bankrott gegangenes Team in keinem Fall wieder auferstehen könne.

"Ich hoffe, dass diese Angelegenheit nun ein für alle Mal geklärt ist und uns nicht weiter verfolgen wir. Ich vertrete die Meinung, dass ein totes Team nicht wieder zum Leben erweckt werden kann und es war eine nervenaufreibende Sache dies zu verhindern, doch ich habe es aus den richtigen Gründen getan."

Ganz sicher darüber, ob Charles Nickerson, der die Prost-Chassis kaufte, nicht doch noch eine Chance hat in dieser Saison an den Start zu gehen, ist sich Stoddart aber nicht. Denn gegen Entscheidungen kann man schließlich Einspruch einlegen. Allerdings sieht sich der Minardi-Teamchef durch die Erklärung des Konkursverwalters von Prost darin bestätigt, dass Phoenix nie ein Recht besessen habe an den Start gehen zu dürfen: "Das Prost Grand Prix Team und der Name Prost waren nicht Bestandteil des Kaufes den Nickerson tätigte. Darüber hinaus wurden die Rechte zur Teilnahme an der Weltmeisterschaft auch nicht übertragen. Das Prost-Team und sein Startplatz sind nicht mehr und das bedeutet, dass dieses Team nie wieder auferstehen kann."

Ob die sich hinter dem Namen Phoenix versteckenden Personen in Brasilien versuchen werden mit ihrem Team an den Start zu gehen, ob sie vielleicht die Rechte von Prost aufkaufen oder 48 Millionen US-Dollar hinterlegen, um so ganz legal den zwölften Startplatz einzunehmen, oder aber ob das Team so schnell von der Bildfläche verschwinden wird wie es erschienen ist, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.