• 03.02.2004 20:03

  • von Fabian Hust

Stewart nimmt Ecclestones Drohung ernst

Für Jackie Stewart steht fest, dass Ecclestone sein Vorhaben gnadenlos durchziehen wird und Silverstone streicht

(Motorsport-Total.com) - Ex-Formel-1-Weltmeister Jackie Stewart nimmt Bernie Ecclestones Drohung ernst, wonach in diesem Jahr zum letzten Mal Rennen in Imola und Silverstone ausgetragen werden. Beide Strecken entsprechen in ihrer Infrastruktur nicht mehr den Standards moderner Rennstrecken, die von den "Neulingen" wie Sepang, Bahrain oder Schanghai auf einen immer höheren Level angehoben werden. Sowohl in Imola als auch in Silverstone fehlt das Geld für die notwendigen Umbauarbeiten.

Titel-Bild zur News: Jackie Stewart

Jackie Stewart macht sich Sorgen um "sein" Rennen

In einem Interview mit der 'BBC' hat Stewart, Präsident des 'British Racing Drivers' Club' (BRDC), erklärt, dass er Ecclestones Drohungen sehr ernst nimmt, wonach die Formel 1 lieber in neue Länder wie China expandiere, die Europa in einigen Jahren wirtschaftlich überlegen seien: "Bernie hat Recht. Diese Länder haben eine große finanzielle Macht. Der britische Motorsport, seine Industrie und die Britische Regierung müssen sich Ecclestones Aussage genau anhören."#w1#

Umgerechnet rund 60 Millionen Euro würden die erforderlichen Umbaumaßnahmen kosten. Notwendig sind ein größeres Fahrerlager und eine geräumigere Boxenanlage, ein neues Medienzentrum sowie ein neues Gebäude für die Rennleitung. Bernie Ecclestone selbst möchte unbedingt ein Rennen auf der Traditionsrennstrecke und hat bereits selbst umgerechnet rund 22 Millionen Euro investiert.

Tatsächlich will der BRDC zusammen mit der Betreiberfirma 'Interpublic' die notwendigen Gelder aufbringen, um die Umbaumaßnahmen in die Wege zu leiten. Allerdings fordern die Beteiligten einen schriftlichen Vertrag, der garantiert, dass die massiven finanziellen Aufwendungen sich wirklich lohnen, sprich der Große Preis von Großbritannien auch weiterhin in Silverstone ausgetragen werden wird.

Es gibt noch einen weiteren Grund, warum derzeit in Großbritannien die Alarmglocken schrillen. Ein neues Gesetz verbietet es britischen Formel-1-Teams ab August 2005, auch außerhalb der EU mit Zigarettenwerbung zu fahren. BAR-Teamchef David Richards drohte am Sonntag bereits, mit seinem Team ins Ausland zu ziehen, um von dieser Regelung nicht betroffen zu sein.