• 03.02.2004 13:00

Formel 1 bis 2009 auf dem Nürburgring

Die Zukunft der Formel 1 auf dem Nürburgring ist gesichert; heute wurde eine Vertragsverlängerung um fünf Jahre verkündet

(Motorsport-Total.com/sid) - Nach langem Vertragspoker ist die Formel-1-Zukunft des traditionsreichen Nürburgrings jetzt auf höchster politischer Ebene bis 2009 gesichert worden. Damit können sich die deutschen Formel-1-Fans und Weltmeister Michael Schumacher langfristig auf zwei "Heimspiele" freuen.

Titel-Bild zur News: Das Fahrerfeld in der Kurve am Ende der Start-/Zielgeraden

Die Formel 1 gastiert bis 2009 auf dem Nürburgring

Die Landesregierung Rheinland-Pfalz und die Nürburgring GmbH verkündeten am Dienstag in der Staatskanzlei Mainz die Verlängerung des in diesem Jahr auslaufenden Vertrages mit Formel-1-Boss Bernie Ecclestone um weitere fünf Jahre. Für den nationalen Konkurrenten Hockenheim stand die Startampel bereits zuvor auf Grün; der Große Preis von Deutschland findet bis 2008 im badischen Motodrom statt.#w1#

"Das ist ein großer Tag für Rheinland-Pfalz", erklärte in Mainz Ministerpräsident Kurt Beck stolz: "Der Vertrag ist so gestaltet, dass die Nürburgring GmbH den Kontrakt alleine stemmen kann, ohne den Zuschuss öffentlicher Mittel. Das Land geht dabei kein Risiko ein. Wenn nicht alles schief läuft, ist die Nürburgring GmbH aus unserer Sicht finanziell sehr gut aufgestellt."

Für die strukturschwache Eifelregion ist die Formel 1 ein warmer Regen. 100 Millionen Euro werden am Wochenende jeweils umgesetzt, 15 bis 20 Millionen bleiben davon als so genannte Nettowertschöpfung übrig. Etwa 3000 Unternehmen mit 15.000 Beschäftigten profitieren vom Ring.

Der Nürburgring veranstaltet seit fünf Jahren den "Großen Preis von Europa", in diesem Jahr steht das Rennen am 30. Mai als siebter WM-Lauf auf dem Programm. Der Deutschland-Grand-Prix in Hockenheim steigt am 25. Juli.

Nürburgring-Hauptgeschäftsführer Walter Kafitz freute sich, dass die Verhandlungen mit Ecclestone jetzt zu einem positiven Ende gekommen sind: "Wir empfinden große Genugtuung, bei den sehr schwierigen Verhandlungen so ein positives Ergebnis erzielt zu haben. Eine große Anerkennung unserer Arbeit war zudem, dass Bernie Ecclestone bereits in der vergangenen Woche in einem Interview die Vertragsverlängerung für eine beschlossene Sache hielt, obwohl er die Details gar nicht kannte."

Kafitz verweist darauf, dass der Große Preis von Europa 2003 die größte Sportveranstaltung in Deutschland gewesen sei. "Zudem machen wir mit der Formel-1-WM etwa 50 Prozent unseres gesamten Jahresumsatzes. Die Veranstalter der Formel 1 gehören weltweit zur Champions League. Seit 1995 haben wir 100 neue Arbeits- und Ausbildungsplätze geschaffen", sagte der "Herr des Rings".

Nach dem Bau der neuen GP-Strecke kehrte die Königsklasse 1984 und 1985 kurzfristig in die Eifel zurück. Erst zehn Jahre später, als Michael Schumacher zum ersten Mal in der Eifel gewann, wurde der Nürburgring wieder fester Bestandteil im PS-Zirkus.

Mit Investitionen von insgesamt 100 Millionen Euro, unter anderem in Tribünen, ein neues Boxengebäude, das neue Start-Zielhaus und die Mercedes-Arena verbesserte der Nürburgring in den letzten Jahren sein Paket ständig. "Wir sehen uns weltweit auf der Pole Position, an der Spitze der internationalen Rennstrecken", sagt Kafitz, der diese Stellung natürlich weiter verteidigen will - zumindest bis zum 100. Geburtstag.