FIA-Präsident Mosley verteidigt neues Punktesystem
Max Mosley über die Vor- und Nachteile des aktuellen Systems, warum es nicht verändert wird und "falsche Weltmeister"
(Motorsport-Total.com) - Ein Punkt der Regeländerungen für die vergangene Saison sorgt auch heute noch für ein geteiltes Echo: das Punktesystem der Formel 1.

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Laut Mosley gibt es keine Bemühungen das Punktesystem wieder zu ändern
Erstmals wurden 2003 die ersten Acht eines Rennens mit Punkten entlohnt. Das alleine wäre wohl kein Kritikpunkt, vielmehr schmolz gleichzeitig auch der Punkteabstand zwischen dem ersten und dem zweiten Platz.
Im letzten Jahr trug das neue Punktesystem somit dazu bei, dass die Meisterschaft auch möglichst lange offen blieb. Auch 2004 wird sich wohl kein Fahrer und kein Team in der WM-Wertung absetzen können, denn trotz anfänglicher Proteste, die von Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo ausgingen, wird die Formel 1 nicht zum alten System zurückkehren.#w1#
"Es hat keinerlei Bemühungen in diese Richtung, sei es durch die Formel-1-Kommission oder bei einem Treffen der Teamchefs, gegeben", erklärte Max Mosley dieser Tage, dass sich die Aufregung, die 2003 für eine gewisse Zeit herrschte, gelegt hat. "Damals wurde ausführlich darüber diskutiert. Ich denke, dass Luca [di Montezemolo, Anm. d. Red.] sagte, dass es ein unfaires System ist. Meiner Meinung nach wird sich daran aber nichts ändern", sagte der FIA-Präsident, der die Kritik, wegen des geringeren Wertes den der Rennsieg jetzt nur noch besitzt, durchaus nachvollziehen kann.
"Der Nachteil ist, dass jetzt jemand die Meisterschaft gewinnen könnte ohne in einem Rennen gesiegt zu haben. Je geringer die Punktedifferenz zwischen dem ersten und zweiten Platz ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass jemand der nur einen oder gar keinen Grand Prix gewonnen hat den Titel holt", hat Mosley die negative Seite des neuen Systems erkannt.
Dass in Suzuka mit Kimi Räikkönen beinahe "der falsche Fahrer" den WM-Titel geholt hätte, weil der Finne im Gegensatz zu Michael Schumacher nur einen Grand Prix als Sieger beendete, der Deutsche aber sechs Mal auf dem obersten Treppchen stand, bezeichnete Mosley als "den Preis, den man dafür bezahlen muss, dass es insgesamt durch das aktuelle Punktesystem spannender" geworden sei.
Genau das ist auch das Hauptargument, welches für die Beibehaltung spricht: "Die Chancen, dass die Saison bis zum Ende spannend bleibt, sind so einfach höher. Nach dem alten Punktesystem wäre die Meisterschaft letzte Saison nicht bis Suzuka unentschieden gewesen", erklärte Mosley.

