• 28.05.2006 22:07

  • von Marco Helgert

Stewart: "Er hat das nicht nötig"

Ex-Formel-1-Weltmeister Jackie Stewart ist von Michael Schumacher noch immer enttäuscht, unterstellt ihm aber keine generelle Absicht

(Motorsport-Total.com) - Jackie Stewart gehörte zu jenen, die schon kurz nach dem Qualifying am Samstag in Monaco harsche Kritik an Michael Schumacher übten. Auch am Sonntag bekräftige der Ex-Formel-1-Weltmeister seine Ansichten. "Ich war schon sehr enttäuscht", erklärte er gegenüber 'ITV'. "Er ist ein Fahrer mir einem enormen Talent und seine Erfolge sind unglaublich. Ich glaube nicht, dass er das nötig hat."

Titel-Bild zur News: Jackie Stewart

Für Jackie Stewart ist die Strafe für Michael Schumacher gut nachvollziehbar

Einen primären Vorsatz wollte Stewart Schumacher bei seiner Streckenblockade aber nicht unterstellen. "Ich denke schon, dass er einen Fehler gemacht hat", erklärte er. Erst danach hätte er das Foul begangen. "Er dachte, er habe einen Fehler gemacht und dachte nun darüber nach, wie der Beste daraus machen könnte. Das geht sehr schnell."#w1#

"Ich denke nicht, dann er diese Kurve mit dem Vorhaben anfuhr, stehen zu bleiben", fuhr er fort. "Das gestehe ich ihm zu. Aber sobald er merkte, dass ein kleines Problem gab, machte er ein großes daraus. Und ich denke, das geschah bewusst. Von daher hatte die Rennleitung keine anderen Möglichkeiten."

Schumacher verlor die Pole Position und musste von hinten starten. Erwartet hat das Stewart nicht. "Ich fürchtete, dass die FIA eine solche Entscheidung nicht treffen würde. Aber im Grunde hatten sie nur zwei Möglichkeiten: ihn an das Ende der Startaufstellung schicken oder ihn aus disziplinarischen Gründen aus dem Rennen zu nehmen."

Kurzfristig würden die Vorfälle wenig Auswirkung haben. "Sie werden zum Großbritannien-Grand-Prix reisen und alles geben, er möchte sich beweisen und er kann das auch", so Stewart. "Aber ich denke auch, seine Reputation hat gelitten, auch die von Ferrari. Sie hatten in den Vorjahren auch schon mit der Bürokratie (der FIA; Anm. d. Red.) Kämpfe wegen der Regeln. Ich denke, die Öffentlichkeit nimmt das nun etwas bewusster wahr."