Ferrari enttäuscht, aber mit ungebrochener Motivation

(Motorsport-Total.com) - Für Ferrari konnte es nach dem Samstag, dem Unfall von Felipe Massa im Qualifying und Michael Schumachers Bestrafung nur darum gehen, im Rennen Schadensbegrenzung zu betreiben. Von den Startplätzen 21 und 22 war das schwierig genug, doch zumindest Schumacher schaffte mit einem beeindruckenden Rennen auf Rang fünf den Sprung in die Punkte. Felipe Massa schrammte um eine halbe Sekunde an den Punkterängen vorbei.

"Ich bin zufrieden, am Ende Fünfter geworden zu sein, auch wenn ich aus der Boxengasse startete", so Schumacher. "Ich bin aber noch immer über das enttäuscht, was gestern passierte, speziell angesichts der heutigen Leistung. Ich war überrascht von der Entscheidung der Rennleitung. Ich kann verstehen, dass das alles von außen etwas seltsam aussah, aber wenn man nicht alle Informationen hat, kann man kein angemessenes Urteil fällen."#w1#

"Die Tatsachen müssen unvoreingenommen studiert werden. Es tut mir Leid, dass Fernandos Runde dadurch ruiniert wurde und es war definitiv nicht meine Absicht, das zu tun. Ich wusste nicht, wo sein Auto war, denn über Funk haben wir nicht gesprochen. Ich bin seit 16 Jahren in der Formel 1 und ich habe gelernt, mit solchen Situationen zu leben. Es war erst das siebte Rennen der Meisterschaft und noch ist alles für mich möglich. Jeder konnte heute sehen, dass ich nicht aufgebe."

Felipe Massa beklagte ein Wochenende zum Vergessen, und zwar "so schnell wir möglich", wie er erklärte. "Wir hätten verdiente Punkte nach Hause bringen können, aber kamen nur bis auf einen Platz an die Punkte heran. Am Start schaffte ich es vor die Autos von Super Aguri, aber dann wurde ich durch Kollision der Midlands eingebremst und zurückgeworfen."

"Im ersten Stint verlor ich viel Zeit hinter Autos, die sehr viel langsamer waren", fuhr er fort. "Danach steckte ich immer im Verkehr, ich konnte nur eine Hand voll freie Runden nach den Boxenstopps drehen. Das Auto war sehr gut, auch die Reifen von Bridgestone. Michael hat sich gut geschlagen, er fuhr ein großartiges Rennen und hat gezeigt, dass er die Ergebnisse auf der Strecke einfährt und nicht durch Dinge, die ungerechtfertigt gestern gesagt wurden. Nun wollen wir das abschließen und uns auf die kommenden Rennen konzentrieren, ich bin sicher, dass wir da stark sein werden."

Ross Brawn sieht in der Leistung im Rennen die Anzeichen für weitere tolle Ergebnisse in der Zukunft. "Die Autos fuhren im ganzen Rennen toll, das sieht man auch an der schnellsten Rennrunde von Michael", erklärte er. "Die Bridgestone-Reifen waren exzellent, sowohl von der Leistung als auch von der Konstanz. Zur Halbzeit änderten wir die Strategie, stoppten frühzeitig, um dem Verkehr zu entgehen, und überholten einige Autos."

"Dann hatten wir Pech mit dem Safety Car, für uns kam es zum falschen Zeitpunkt heraus und wir verloren eine Runde auf die Autos an der Spitze", fuhr er fort. "Michael konnte sich zurückrunden und wieder aufholen, aber es war zu spät. Es ist natürlich enttäuschend, dass wir nicht das Ergebnis eingefahren haben, das wir hätten einfahren können. Aber diese Enttäuschung macht uns für den Rest der Saison nur umso entschlossener. Wir werden unser Bestes geben, um die Lücke in den nächsten elf Rennen zu schließen."

"Natürlich sind wir sehr enttäuscht", so Rennleiter Jean Todt. "Der fünfte Rang für Michael und Rang neun für Felipe zeigen nicht die wahre Fähigkeit des Pakets. Dennoch sind die fünf Punkte von Michael sehr wichtig. Er kämpfte vom Start bis ins Ziel und zeigte eine gute Leistung. Felipe steckte immer im Verkehr, wurde von langsameren Autos aufgehalten und verpasste die Punkte nur knapp. Auch wenn wir heute Boden in der Meisterschaft eingebüßt haben, so ist unsere Motivation noch immer da und wir werden alles geben, um die verbleibenden elf Rennen bestmöglich abzuschließen."