• 23.04.2004 10:07

  • von Marco Helgert

Stewart: "Das passt mir nicht!"

Jackie Stewart ist nicht einverstanden, wie Michael Schumacher bei Ferrari bevorzugt wird und verweist auf Fehler des Weltmeisters

(Motorsport-Total.com) - Jackie Stewart ist auch nach seiner aktiven Formel-1-Laufbahn, die er Ende 1973 mit dem dritten Weltmeistertitel beendete, ein treuer Begleiter der Formel 1. Auch nachdem sein eigenes Team an Ford verkauft und unter dem Namen Jaguar an den Start geht, ist er weiter bei den "Raubkatzen" eingebunden.

Titel-Bild zur News: Jackie Stewart

Jackie Stewart sparte nicht mit Kritik an Michael Schumacher

Als tiefgründiger Kenner der Formel 1 erwartet der Schotte, dass Ferrari noch heftige Gegenwehr ertragen muss. "Wenn ein Auto ein gutes Potenzial hat, wie das bei Williams der Fall ist, ist es nicht unmöglich, dass man sich auch nach dem vierten Rennen steigert und Ferrari sogar noch einbremst", erklärte er in einem Interview in der 'Welt'.#w1#

Doch das Team der Stunde, oder besser der letzten Jahre, ist eindeutig Ferrari. "Ferrari hat in Bezug auf Personal, Hardware und Budget das Beste vom Besten zu bieten", so der Schotte. Doch eines passt ihm nicht: die Überlegenheit von Michael Schumacher. Der Kerpener eilt von einem Sieg zum nächsten, sein Teamkollege Rubens Barrichello, einst ein Schützling von Stewart, hat dabei das Nachsehen.

Schumacher und Ferrari haben endgültig beschlossen, "dass Rubens Barrichello die zweite Geige spielen muss. Das ist enttäuschend", erklärte er. "Ich habe den größten Respekt vor Michael. Er ist der Mann unserer Epoche. Aber ich habe niemals in der Geschichte der großen Weltmeister einen Fahrer erlebt, der so viele Fehler an einem einzigen Wochenende produziert hat wie er."

Stewart kann die vielen kleinen Fehler des Weltmeisters an einem Rennwochenende nur schwer nachvollziehen. "Wenn man zu den Besten gehören will, muss man sich als Fahrer und mit dem Auto immer innerhalb des Limits bewegen. Im Vergleich zu Michael produziert Rubens weniger Ausrutscher und ist dabei fast genauso schnell. Wenn man beschlossen hat, Michael einen Vorteil einzuräumen, ist das nur unter taktischen und kommerziellen Gesichtspunkten zu verstehen."

Unter diesen Voraussetzungen ist ein Rücktritt von Michael Schumacher nahezu ausgeschlossen. Solange der Wahl-Schweizer nicht auf eine harte Konkurrenz trifft, wird er seine Karriere fortsetzen. "Schumacher tritt vorerst nicht ab, weil ihm das Fahren so leicht fällt", erklärte der Schotte weiter. "Er hat Spaß, weil alles einfach ist. Es gibt nichts, was ihn stört, nicht mal ein Teamkollege."