• 24.10.2006 10:17

  • von Fabian Hust

Stepney: Umstrukturierung "nicht leicht zu verdauen"

Der Chefmechaniker von Ferrari befürchtet, dass Ferrari Michael Schumachers Rücktritt und die Veränderungen im Management deutlich spüren wird

(Motorsport-Total.com) - Die Spekulationen um die neue Team-Struktur des Ferrari-Rennstalls gehen munter weiter. Noch in dieser Woche werden die Italiener verkündigen, welche Personen in welcher Position im kommenden Jahr für das Formel-1-Programm verantwortlich sein werden.

Titel-Bild zur News: Nigel Stepney

Chefmechaniker Nigel Stepney wird Ferrari die Treue halten

Am Rande des vergangenen Wochenendes zeichnete sich in São Paulo ab, dass der italienische Rennstall im kommenden Jahr sein Gesicht deutlich verändert wird. Und das nicht nur, weil Michael Schumacher zurücktritt und sein Cockpit Kimi Räikkönen überlassen wird. Insider wissen: Technikdirektor Ross Brawn wird kommendes Jahr eine Auszeit einlegen.#w1#

Ferraris personelle Stabilität reißt ab

Chefmechaniker Nigel Stepney befürchtet, dass die Umstrukturierungen für den in den vergangenen Jahren so erfolgreichen Rennstall "nicht leicht" zu verdauen sein werden, wie der Brite gegenüber der 'Times' erklärt: "Ich weiß im Moment nicht, was mit Ross passieren wird, aber es ist schwierig zu sagen, was passieren wird, wenn zwei oder drei Mitglieder aus dem Team rausgenommen werden."

Der 47-Jährige ist überzeugt, dass die Kontinuität in den vergangenen Jahren die große Stärke der Italiener gewesen ist. Es sei "sehr ungewöhnlich", dass es dem Team gelungen sei, "über 90 Prozent" des Teams zusammen zu halten: "Selbst wenn wir einen Ingenieur oder ein paar Techniker verloren haben - es brachte uns nicht aus dem Konzept und wir konnten die Kontinuität aufrechterhalten, weil wir als Team gewachsen waren."

Ein neuer Fahrer muss sich erst einleben

"Niemand kann in die Fußstapfen von Schumacher treten", ist sich Stepney sicher, dass der Rücktritt des Rekordsiegers für den Rennstall nicht ohne Folgen bleiben wird. Es sei weder für das Team noch für Kimi Räikkönen einfach, an die erfolgsgesättigte Vergangenheit anzuknüpfen: "Nach zehn Jahren hast du einen bestimmten Rhythmus, eine bestimmte Art zu arbeiten, verstehst den Fahrer. Und dann bekommst du einen anderen Fahrer. Also werden wir Zeit brauchen."

Jean Todt 2007 kein Rennleiter mehr?

Unterdessen berichtet die italienische Nachrichtenagentur 'Ansa', dass Ferrari-Rennleiter Jean Todt "aller Wahrscheinlichkeit nach das Fahrerlager verlassen und sich mehr auf die Leitung des Unternehmens konzentrieren wird". Teammanager Stefano Domenicali soll Nachfolger des Franzosen werden, Mario Almondo zum Sportdirektor befördert werden. Angeblich soll auch Motorenchef Paulo Martinelli das Team verlassen und durch Mattia Binotto ersetzt werden.

Wie die Struktur des Teams tatsächlich aussehen wird, wird die Öffentlichkeit in dieser Woche erfahren. Nigel Stepney kann aber bereits jetzt versichern, dass er der Scuderia auch 2007 treu bleiben wird, in welcher Position, das wollte aber auch er nicht verraten: "Wir haben uns bereits darüber unterhalten."