• 24.10.2006 09:47

  • von Fabian Hust

Honda sieht Weltmeisterschaft 2007 "zum Greifen nahe"

Hondas Sportdirektor Gil de Ferran und Jenson Button sind überzeugt davon, dass das Team kommendes Jahr um den Titel fahren wird

(Motorsport-Total.com) - Das Honda Racing F1 Team war die Überraschung der Wintertestfahrten zur vergangenen Formel-1-Saison gewesen. Doch die überzeugenden Rundenzeiten gerieten schnell in Vergessenheit, denn auf der Rennstrecke lief es für den japanischen Rennstall zunächst alles andere als gut.

Titel-Bild zur News: Gil de Ferran

Sportdirektor Gil de Ferran setzt sein Team schon jetzt unter Druck

Neuzugang Rubens Barrichello hatte eine gemischte Saison, er konnte in den ersten beiden Rennen gar nicht punkten, kam mit dem Auto, insbesondere mit der Traktionskontrolle nicht gut zu Recht. Im Verlauf der Saison holte der Brasilianer 30 WM-Punkte, 13 davon in der ersten Saisonhälfte, 17 in der zweiten Saisonhälfte.#w1#

Button erlebte eine starke zweite Saisonhälfte

Jenson Button konnte in den ersten beiden Rennen der Saison immerhin 11 Zähler einfahren, dann lief lange Zeit nichts mehr zusammen, es folgten unter anderem vier Ausfälle.

Die zweite Saisonhälfte verlief für den Briten jedoch ungleich besser. Er holte beim Großen Preis in Ungarn seinen ersten Sieg in der Formel 1 und sammelte in der zweiten Saisonhälfte insgesamt 40 WM-Punkte. Hinzu kommen noch 16 Zähler aus der ersten Hälfte der Saison.

Die Verbesserungen, die das Team im Verlauf der Saison erzielen konnte, sind beeindruckend, und dabei soll es nicht bleiben. Das Rennstall hat das feste Ziel ausgesprochen, im Winter einen weiteren großen Schritt zu machen und in der kommenden Saison von Anfang an konkurrenzfähig zu sein, um ein Wörtchen um die Vergabe der WM-Titel mitreden zu können.

"Jede kleinste Veränderung für den Titel"

"Jede Entscheidung, die wir nun treffen, treffen wir im Hinblick auf das kommende Jahr, dabei haben wir die Weltmeisterschaft im Hinterkopf", so Sportdirektor Gil de Ferran gegenüber 'autosport.com'. "Wir wollen ein ernsthaftes Wort um die Weltmeisterschaft mitreden."

Dabei steht der Rennstall vor dem gleichen Dilemma wie alle anderen Teams auch, keiner weiß, was die anderen Mannschaften im Verlauf der kommenden Monate tun werden, wie Verbesserungsschritte der Konkurrenz ausfallen werden: "Aber wir müssen uns auf das fokussieren, was wir tun, und das betrifft die Verbesserung aller Bereiche."

Der 38-Jährige ist fest davon überzeugt, dass das Team alle notwendigen Zutaten hat, um dieses Ziel im kommenden Jahr in Angriff zu nehmen: "Wir haben aufgrund der Art und Weise, wie die zweite Hälfte dieser Saison für uns verlaufen ist, eine Menge gelernt. Hoffentlich wird uns dies helfen, für kommendes Jahr ein konkurrenzfähiges Auto zu bauen."

Button will 2007 "jedes" Rennen gewinnen

Auch Jenson Button zeigte sich auf der Pressekonferenz nach seinem dritten Platz in Brasilien für die kommende Saison zuversichtlich: "Ich persönlich finde, dass wir als Team sehr stark sind. Wir sind stark genug, auch um eine Weltmeisterschaft zu kämpfen. Jetzt müssen wir nur ein Auto bauen, das gut genug ist."

Nach seinem ersten Sieg in Ungarn habe das Team Lust auf mehr verspürt: "Wir haben innerhalb des Teams das Gefühl, dass eine Weltmeisterschaft für uns zum Greifen nahe ist. Wir denken, dass wir in den letzten paar Rennen alles aus unserem Paket herausgeholt haben. Ich denke nicht, dass dies jedes Team getan hat."

Optimismus als Mittel zum Zweck

Der 26-Jährige ist vor allem zuversichtlich gestimmt, weil es innerhalb des Teams einige Änderungen geben wird. Vor allem von der Inbetriebnahme des neuen Windkanals erwartet sich der Rennfahrer eine Menge: "Wir wollen im kommenden Jahr jedes Rennen gewinnen. Das ist unser Ziel. Man muss positiv eingestellt sein. Ob dies Realität wird, sehen wir, wenn wir zum ersten Rennen nach Melbourne kommen."