• 16.05.2002 16:29

Staatsanwaltschaft prüft Anzeige gegen Schumacher

Die Staatsanwaltschaft in Österreich überprüft die Anzeige wegen Wettbetrugs gegen Ferrari und Michael Schumacher

(Motorsport-Total.com/dpa) - Die Ferrari-Stallorder beim Formel-1-Rennen in Spielberg könnte nun auch ein gerichtliches Nachspiel haben. Die für den A-1-Ring zuständige Staatsanwaltschaft in Leoben in der nördlichen Steiermark bearbeitet derzeit die Anzeige wegen des Verdachts auf Wettbetrug gegen das Team um Weltmeister Michael Schumacher. "Wir prüfen, ob eine strafbare Handlung vorliegt. Wir brauchen aber noch einige Tage, um zu einem Ergebnis zu kommen", sagte Sprecher Thomas Mühlbacher am Donnerstag der dpa.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello, Michael Schumacher

Müssen Rubens Barrichello und Michael Schumacher vor Gericht aussagen?

Grundsätzlich bestehe die Möglichkeit, dass ein Wettergebnis beeinflusst werden könne, sagte Mühlbacher, deshalb müsse die Anzeige grundsätzlich "rechtlich geprüft" werden. Ob danach ein Ermittlungsverfahren gegen "Schumi" & Co. eingeleitet werde, sei momentan noch völlig offen. "Es ist nicht wahrscheinlich, aber auch nicht unmöglich", sagte der Staatsanwalt und stellte fest: "Wir schauen uns den Fall sehr genau an."

Nach dem Sieg-Geschenk in Spielberg waren Schumacher, sein Teamgefährte Rubens Barrichello (Brasilien) und Ferrari in Österreich und auch Italien angezeigt worden. Wegen der umstrittenen Stallregie, die den viermaligen Weltmeister aus Kerpen am vergangenen Sonntag beim Großen Preis von Österreich zum Sieger über Barrichello gemacht hatte, müssen sich die beiden Fahrer zusammen mit ihrem italienischen Rennstall am 26. Juni vor dem Weltverband FIA verantworten. Möglicherweise wird auch die Staatsanwaltschaft in Leoben die Rennfahrer noch anhören.

"Vom Sachverhalt her ist es nichts Aufregendes", sagte Staatsanwalt Mühlbacher. Schließlich habe man das umstrittene Überholmanöver live am Fernsehen verfolgen können. "Nach dem derzeitigen Stand gibt es keine Anhaltspunkte, dass Wetten beeinflusst worden sind", sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft und gab zu bedenken: Wenn man hätte betrügen wollen, dann hätte man das heimlich an der Box tun können.