Heidfeld: "Die schlimmsten Minuten meiner Karriere"
Sauber-Petronas-Fahrer Nick Heidfeld über seinen Unfall mit Jordan-Honda-Fahrer Takuma Sato und die bangen Minuten danach
(Motorsport-Total.com) - Sauber-Petronas-Fahrer Nick Heidfeld ist offenbar für den schweren Unfall von Takuma Sato beim Grand Prix von Österreicher verantwortlich. Der Mönchengladbacher verlor in der 28. Runde, als das Rennen nach der ersten Safety-Car-Phase gerade wieder freigegeben war, die Kontrolle über sein Auto. Der C21 drehte sich und schlug rückwärts in der 'Remus'-Kurve in die Seite des Jordan-Hondas von Takuma Sato ein, der erst rund zehn Minuten nach dem Unfall aus seinem EJ12 befreit werden konnte.

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Ist froh, dass der Unfall in Spielberg so glimpflich ausging: Nick Heidfeld
Mit einem Schock und Prellungen sah der seit Donnerstag 25 Jahre alte Rennfahrer zu, wie die Ärzte den Japaner aus seinem Auto befreiten. "Das waren die schlimmsten Minuten meiner Karriere", wird der 39-fache Grand-Prix-Teilnehmer auf seiner Website zitiert. "Es war das erste Mal, dass ich einen Crash hatte, an dem ein anderer Fahrer beteiligt war."
Unterdessen erlebten auch Freundin Patricia, die zusammen mit Nick Heidfelds Mutter und seiner Oma das Rennen im Sauber-Petronas-Motorhome verfolgten, bange Minuten. "Ich habe erst mit Patricia und dann mit meiner Mutter telefoniert und ihnen gesagt, dass es mir gut geht", berichtete der Wahlschweizer, der sich auch bei Takuma Satos Mutter meldete, die in Spielberg zusammen mit ihrem Ehemann an der Strecke war und das Rennen verfolgte.
Heidfeld kämpfte schon in der Safety-Car-Phase mit den Bremsen
Auch wenn es ungewöhnlich war, dass das Auto von Nick Heidfeld durch einen Verbremser so ausbrach, ist offenbar tatsächlich ein Fahrfehler für den Ausfall des WM-Achten von 2001 beim Österreich-Grand-Prix verantwortlich und nicht ? wie bei seinem Teamkollegen Felipe Massa ? ein Aufhängungsschaden. "Ich hatte schon am Anfang Schwierigkeiten, die Bremsen auf die richtige Temperatur zu bringen", ließ Nick Heidfeld wissen. "Nach der Safety-Car-Phase habe ich deshalb sogar besonders früh gebremst. Aber die Bremsen haben sich nicht gleichmäßig aufgeheizt und nicht alle gleichzeitig gepackt."
Außerdem wurde er offenbar durch den vor ihm fahrenden Minardi-Asiatech-Fahrer Alexander Yoong irritiert, der seinen Wagen massiv überbremste. Letztlich war der 1 Meter 64 große Rennfahrer aber froh, dass der Unfall so glimpflich verlief. "An dieser Stelle hat man schon rund 300 Stundenkilometer drauf", weiß der Sauber-Petronas-Fahrer, "beim Einschlag waren es sicher noch mehr als 150."
Während Takuma Sato bereits an diesem Wochenende mit einem Lotus-Ford am Historic Monaco Grand Prix teilnehmen wird, hat Nick Heidfeld am Mittwoch die Testarbeit in Paul Ricard wieder aufgenommen, wo er gleich am ersten Tag Bestzeit fuhr. Beim gehen behindert ihn zwar noch eine Prellung am Knie, beim Fahren bereitet ihm diese aber keine Probleme.

