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  • 18.07.2011 15:35

  • von Christian Sylt & Caroline Reid

Silverstone-Umbau: BRDC benötigt Fremdkapital

Der millionenschwere Umbau der Rennstrecke in Silverstone führt dazu, dass sich der Betreiber BRDC Fremdkapital ausleihen muss

(Motorsport-Total.com) - Der British Racing Drivers Club (BRDC), Eigentümer der Rennstrecke in Silverstone, ist auf Unterstützung von Banken angewiesen, um sein Geschäft weiterbetreiben zu können. Der Klub gehört 850 Rennfahrer-Persönlichkeiten, zu denen unter anderem Jenson Button und Nigel Mansell gehören. In diese finanzielle Schieflage ist der BRDC infolge der beträchtlichen Investitionen in den Umbau der Rennstrecke geraten.

Titel-Bild zur News: Eröffnung des "Silverstone-Wing"

Der "Silverstone-Wing" hat umgerechnet rund 30 Millionen Euro gekostet

Im Dezember 2009 hat Silverstone in letzter Minute einen 17-Jahres-Vertag mit Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone unterzeichnet, um die Streichung des britischen Grand Prix zu verhindern, nachdem die Rennstrecke in Donington ihren Vertrag über die Austragung nicht einhalten konnte. Seitdem investierte der BRDC viel Geld und nahm Schulden bei der Lloyds-Bank und dem Bezirksrat von Northampton auf und finanzierte damit den Bau der neuen Boxenanlage und Fahrerlagers.

Der Rechnungsbericht des BRDC für das das Jahr 2010 zeigt, dass sich die Verbindlichkeiten auf mehr als 35,6 Millionen Britische Pfund (umgerechnet gut 40 Millionen Euro) verdoppelt haben und das Bankguthaben von 16,4 Millionen Pfund (knapp 18,5 Millionen Euro) auf 3,5 Millionen Pfund (knapp 4 Millionen Euro) gesunken ist. Diese Faktoren führten zu Netto-Verbindlichkeiten in Höhe von 11,9 Millionen Pfund (knapp 13,4 Millionen Euro) aus einem Nettoumlaufvermögen von 7,4 Millionen Pfund (knapp 8,8 Millionen Euro) aus dem Jahr 2009.

Infolge dessen besagt der Bericht, dass "die Fähigkeit der Gruppe als arbeitendes Unternehmen von der Verfügbarkeit und dem Zeitpunkt der Bankfinanzierung abhängt. Auf der Grundlage unserer aktuellen Prognosen sind keine Vertragsbrüche zu erwarten. Diese Prognosen beruhen allerdings auf bestimmten Annahmen, die wir weiterhin aufmerksam verfolgen werden."

¿pbvin|512|3881||0|1pb¿Silverstone engagierte die Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers, um neue Investoren anzulocken, damit die Expansionspläne der Strecke umgesetzt werden können. Diese beinhalten ein Hotel, neue Anlagen für Fahrsicherheitstrainings und Attraktionen für die Zuschauer. Nach einem Gewinn nach Steuern in Höhe von 1,5 Millionen Pfund (knapp 1,7 Millionen Euro) verbuchte der BRDC im vergangenen Jahr einen Verlust von einer Million Pfund (1,1 Millionen Euro).

Das Unternehmen Silverstone Circuits, das die Strecke direkt betreibt, fiel sogar noch tiefer. Nach einem Nettogewinn von 4,6 Millionen Pfund (knapp 5,2 Millionen Euro) verbuchte man 2010 einen Nettoverlust in Höhe von 600.000 Pfund (675.000 Euro). Die Einnahmen stiegen um 24,6 Prozent auf 45,5 Millionen Pfund (51,2 Millionen Euro) und die Geschäftsbücher sagen einen Anstieg auf ungefähr 55 Millionen Pfund (knapp 62 Millionen Euro) voraus. Darüber hinaus belegen sie, dass der bestbezahlte Vorstand 129.000 Pfund (145.000 Euro) erhielt, was einer Steigerung von 41,8 Prozent entspricht.