• 10.12.2004 10:15

  • von Marco Helgert

Silverstone: Eine Chance für den Neubeginn

Der Großbritannien-Grand-Prix wird weitere fünf Jahre in Silverstone bleiben - fünf Jahre, in denen Silverstone verbessert werden muss

(Motorsport-Total.com) - Die Situation rund um den Großen Preis von Großbritannien war verfahren, Positionen wurden vehement verteidigt, eine Einigung stand immer im Raum, wurde aber nie wirklich aufgegriffen. Die Beteiligten machten auch vor persönlichen Angriffen nicht Halt. Der 'BRDC' beschuldigte Formel-1-Chef Bernie Ecclestone, nur am Profit interessiert zu sein, dieser wiederum warf dem 'BRDC' vor, nur in neue Parkplätze zu investieren.

Titel-Bild zur News: Sir Jackie Stewart

Sir Jackie Stewart: "Der Vertrag gibt uns Stabilität und Zeit"

Nun wurde, nur wenige Stunden vor dem Ablauf des Ultimatums, ein neuer Vertrag unterschrieben. Bis 2009 scheint der Grand Prix in Silverstone gerettet zu sein. Eine neue Ausgangsbasis soll es sein, ein Neustart, der alles zum Guten wenden soll. "Der Vertrag gibt uns die Stabilität und die Zeit, die wir brauchen, um alles zu regeln", erklärte 'BRDC'-Präsident Jackie Stewart der 'BBC'.#w1#

"Wir sind erleichtert, dass der britische Grand Prix bleibt, auch Bernie wird das sein", fuhr der Schotte fort. "Nun schauen wir uns auch die Möglichkeiten für die Zukunft an. Da die Bedingungen für den 'BRDC' und Bernie akzeptabel sind, ist ein Vertrag über fünf Jahre für uns viel besser, denn er verleiht uns Stabilität und bringt uns in eine Position, in der wir planen können."

"Es geht darum, was wir uns leisten können und woher das Geld kommt", so Stewart weiter. Ein Teil des Geldes wird aus öffentlichen Mitteln stammen."Für alle, die Verbesserungen wollen, ist es das größte Problem, das Geld aufzutreiben. Da tun wir, was wir können." Und das ist auch dringend nötig. Ecclestone kritisierte regelmäßig die Investitionspolitik in Silverstone, nun müssen Taten folgen.

In Silverstone hat man wieder Luft zum Atmen

"Wenn es keine Verbesserungen gibt, wenn der Vertrag 2009 ausläuft, dann werden wir ihn nicht erneuern", so der Formel-1-Chef. "Aber wir haben ihnen wirklich viel Zeit dafür gegeben, was sie schon vor Jahren hätten tun sollen. Wenn sie etwas verbessern wollen, dann liegt es nun allein an ihnen."

Die Auseinandersetzungen in der Öffentlichkeit haben somit vorerst ein Ende, Schuldzuweisungen bleiben dennoch. Es waren "wahrscheinlich die Leute im 'BRDC'", die den Großen Preis von Großbritannien fast auf dem Gewissen hatten - so Ecclestones knapper Kommentar. Stewart äußerte sich hierzu etwas diplomatischer.

"Ich komme gut mit Bernie klar, und die, die eng mit ihm arbeiteten, auch", erklärte er. "Ich denke nicht, dass er etwas gegen Jackie Stewart sagte. Er hat einen tollen Job gemacht, in dem er den Grand-Prix-Sport zu dem machte, was er heute ist. Dafür sollte man ihm gratulieren." Doch Silverstone, eine alte Villa in der Formel 1, die laut Ecclestone "mehr als nur einen neuen Anstrich braucht", steht vor der entscheidendsten Phase des eigenen Existenzkampfes.