• 09.12.2004 14:25

  • von Marco Helgert

Rennen in Silverstone ist gerettet

Nach endlosen Verhandlungen, Machtkämpfen und Beschimpfungen ist der Großbritannien-Grand-Prix in Silverstone endlich gerettet

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 kann aufatmen: Das Traditionsrennen in Silverstone, wo am 13. Mai 1950 das erste WM-Rennen der Formel 1 stattfand, bleibt auch künftig im Kalender der Formel-1-Weltmeisterschaft. Damit endet ein monatelanger Streit zwischen dem 'BRDC', dem Klub der britischen Rennfahrer, dem die Strecke gehört, und Formel-1-Chef Bernie Ecclestone. Beim Treffen der Teamchefs am vergangenen Montag wurde bekräftigt, dass ein Kalender mit 19 Rennen akzeptabel wäre.

Titel-Bild zur News: Silverstone -

Silverstone wird auch künftig die Heimat des britischen Motorsports bleiben

Daraufhin legte Ecclestone dem 'BRDC' einen neuen Vertragentwurf vor. "Es liegt uns ein Vertragsentwurf vor, den wir konstruktiv besprechen werden. Da sind unsere und Bernies Anwälte involviert und wir hoffen, dass wir vor dem Treffen des World Councils eine Einigung finden werden", erklärte 'BRDC'-Geschäftsführer Alex Hooton noch am Mittwoch.#w1#

Bereits am Donnerstagvormittag wurde man sich offenbar einig. Einzelheiten wurden noch nicht veröffentlicht, doch der neue Vertrag soll über fünf Jahre laufen. Damit wäre der Großbritannien-Grand-Prix in Silverstone bis 2009 gesichert. Über die Laufzeit des Vertrages, gerade über die Länge einer Art "Probezeit", die Ecclestone forderte, gab es zuletzt noch Meinungsverschiedenheiten.

Schon am Morgen äußerte sich der Formel-1-Chef gegenüber 'Bloomberg' zuversichtlich, dass der Großbritannien-Grand-Prix gerettet wird. "Diese Rennen (Großbritannien und Frankreich, d. Red.) werden im Kalender sein", erklärte er. "Ich hätte diesen ganzen Nonsens liebend gern nicht mitgemacht, aber so ist das nun einmal gelaufen."

Richard Caborn, Sportminister Großbritanniens, zeigte sich in einer ersten Reaktion erleichtert. "Dies ist ein großartiger Tag für die Zukunft der Motorsportindustrie im Vereinigten Königreich", erklärte er. Silverstone wird nun offenbar öffentlich Gelder der staatlichen 'East Midland Development Agency' erhalten. "Wir haben mit der 'East Midland Development Agency' und den Kommunalbehörden zusammengearbeitet, um in Silverstone eine industrielle Struktur zu entwickeln."

Britische Medien berichten unterdessen, dass das Rennen in Silverstone mit knapp fünf Millionen Pfund (etwa 7,2 Millionen Euro) aus dem öffentlichen Haushalt unterstützt wird. Künftig soll sich das Rennen aber auch wieder selbst tragen können. Die Zuschüsse "sollen nicht nur die langfristige Zukunft der Teams in Großbritannien sichern, sondern auch anderen die Gelegenheit geben, sich dort anzusiedeln", erklärte Caborn.

Beim morgigen Treffen des FIA-Weltrats wird das Rennen dann auch offiziell aufgenommen werden. Gleichzeitig wird auch der Termin für das Rennen endgültig benannt werden. 'BRDC'-Präsident Jackie Stewart verwies bei diesen Punkten auf das morgige Treffen. "Dies wird alles morgen in Monte Carlo bestätigt werden", erklärte er gegenüber 'Sky News'.