Silverstone 2005 nach wie vor nicht gesichert

Bis Donnerstag wird sich entscheiden, ob nächstes Jahr in Silverstone gefahren wird - Bernie Ecclestone verspricht eine Einigung

(Motorsport-Total.com) - Nach den letzten beiden Meetings der Teamchefs in London wurde jeweils verlautbart, Magny-Cours und Silverstone seien ab sofort gesichert, als wahr herausgestellt haben sich diese Ankündigungen bisher aber nicht. Zwar gilt Magny-Cours seit gestern tatsächlich als fix, an der Situation um Silverstone hat sich im Prinzip aber nichts geändert.

Titel-Bild zur News: Das Gebäude der Rennleitung in Silverstone

Noch immer steht nicht fest, ob in Silverstone 2005 gefahren wird oder nicht

Fakt ist, dass es zwischen Bernie Ecclestone und den Streckenbetreibern vom 'BRDC' noch keinen Veranstaltervertrag gibt. Dass die Teams einem 18. und 19. Rennen zugestimmt haben, ist erstens nicht neu und ändert zweitens nichts am eigentlichen Problem, denn während Ecclestones 'FOM' einen Jahresvertrag mit Option auf sechs weitere Jahre anbietet, möchte der 'BRDC' zwei Jahre fix plus fünf Option. Alle anderen Streitpunkte sollen inzwischen ausgeräumt sein.#w1#

Ecclestone stellte ein Ultimatum bis Donnerstag

Am kommenden Freitag wird der Kalender für kommende Saison vom World Council der FIA in Monaco endgültig abgesegnet. Bis dahin müssen aber alle kommerziellen Unklarheiten aus der Welt sein, weshalb Ecclestone dem 'BRDC' ein Ultimatum bis Donnerstag gestellt hat. Wird sein Angebot bis dahin akzeptiert, findet der Grand Prix von Großbritannien 2005 statt, ansonsten würde der nächstjährige Kalender doch nur 18 Rennen umfassen.

"Wenn der Vertrag bis Donnerstag erledigt ist, sind sie dabei, wenn nicht, dann nicht", so der 74-jährige Formel-1-Promoter gestern in London. "Ohne Vertrag kann eine Rennstrecke nicht auf dem Kalender aufscheinen." Aber: "Ich garantiere, dass wir in Silverstone fahren. Bernies Wort." Es läge jetzt nur noch am 'BRDC', hieß es weiter, und auch die Teams scheinen eher auf Ecclestones Seite zu stehen als auf jener der Streckenbetreiber.

Die Meinungen, ob es zu einer Übereinkunft kommen wird, gehen aber weit auseinander. Zuversichtlich ist beispielsweise McLaren-Boss Ron Dennis, der die Hürden zwischen Ecclestone und dem 'BRDC' als "gar nicht so groß" bezeichnete, während sich Sir Frank Williams eher skeptisch äußerte: "Es wird nächstes Jahr kein Rennen geben." Bis Donnerstag kann das Pendel also noch in beide Richtungen ausschlagen.

Stoddart glaubt an Silverstone und Magny-Cours

Dass "nichts mehr" Silverstone verhindern kann, ist die Meinung von Minardi-Teamchef Paul Stoddart: "Silverstone und Magny-Cours wurden heute gesichert", erklärte er nach dem Londoner Meeting mit sieben seiner Kollegen. "Magny-Cours kann wirklich nichts mehr zerstören, Silverstone hat jetzt der 'BRDC' in der Hand. Die Teams haben ihren Teil getan, Bernie hat seinen Teil getan, aber jetzt muss auch der 'BRDC' etwas tun."

Dem 'Independent' gegenüber äußerte sich auch 'BRDC'-Geschäftsführer Alexander Hooton kurz zur Thematik: "Mein Gefühl ist, dass nächstes Jahr in Silverstone gefahren wird", erklärte er. Hinter den Kulissen passiere "einiges", fuhr der Brite fort, man könne jetzt jedoch noch nicht sagen, ob es schlussendlich auch klappen wird. Prinzipiell käme ein Veto gegen das Ecclestone-Angebot seitens des 'BRDC' zum jetzigen Zeitpunkt doch sehr überraschend.