• 21.10.2004 10:42

  • von Marco Helgert

Silverstone auf der Suche nach Alternativen

Nachdem sich die Fronten im Kampf um den Großbritannien-Grand-Prix verhärten, sucht man in Silverstone nach Alternativen

(Motorsport-Total.com) - Die Silverstone-Besitzer, der 'British Racing Drivers' Club' (BRDC), die britischen Motorsportfans und der Formel-1-Tross erleben alljährlich das gleiche Schauspiel. Der Großbritannien-Grand-Prix wackelte in den vergangenen Jahren immer wieder, doch nun ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das Rennen endgültig gestrichen wird. Die Strecke, auf der das erste Weltmeisterschaftsrennen der Formel 1 ausgetragen wurde, würde 2005 damit im Kalender fehlen.

Titel-Bild zur News: Dunkle Wolken über Silverstone

Über dem Silverstone-Rennen schweben weiterhin dunkle Wolken

Doch in Silverstone gibt man nicht auf. "Bernie Ecclestone hat Richard Caborn (dem britischen Sportminister; d. Red.) versprochen, dass wir einen Zweijahresvertrag bekommen", erklärte 'BRDC'-Präsident Jackie Stewart. "Soweit ich das verstehe, hat er dieses Versprechen jetzt wieder zurückgezogen, was meiner Meinung nach sehr ungewöhnlich ist." Ob ungewöhnlich oder nicht, nun müssen Alternativen her, sollte keine Einigung erreicht werden.#w1#

Meldungen, wonach die Gespräche zwischen Bernie Ecclestone und dem 'BRDC' beendet wurden, seien jedoch nicht richtig. Am (heutigen) Donnerstag wird sich der 'BRDC'-Vorstand auf das weitere Vorgehen verständigen. Dabei stehen auch Alternativpläne auf der Tagesordnung. Sollte eine Einigung mit Ecclestone unmöglich sein, so könnte man durchaus ein Nicht-Weltmeisterschaftsrennen veranstalten.

"Wir haben Ratschläge vernommen, dass wir doch ein Rennen veranstalten sollten, das nicht zur Meisterschaft zählt", erklärte 'BRDC'-Geschäftsführer Alex Hooton der 'BBC'. "Das würde durchaus seinen Reiz haben, denn wir müssten keine Gebühren an die Formel 1 zahlen. Aber entschieden ist da noch nichts."

Doch noch scheint das Kind "Großbritannien-Grand-Prix" noch nicht in den Brunnen gefallen zu sein. Bei einem planmäßigen Treffen des 'BRDC'-Vorstandes wird der Grand Prix wieder ganz oben auf der Tagesordnung stehen. "Wir werden einen Zwischenbericht vorlegen, dann sehen wir, ob wir die Diskussionen fortführen können", so Hooton.

Die weiteren Verhandlungen und Schritte werden seitens des 'BRDC' aber von einer Portion Pragmatismus geprägt sein. "Alles, was wir tun können, ist, den Kurs bereitzustellen und eine Gebühr anzubieten, die wir uns leisten können. Außerdem können wir Verbesserungen tätigen, die die Zukunft des Grand Prix' in Silverstone langfristig sichern."