Silverstone-Streichung die Chance für Südafrika?

Vom möglichen Silverstone-Aus könnte Südafrika profitieren - Ecclestone will ab 2006 in Kapstadt ein Rennen austragen

(Motorsport-Total.com) - Schon seit September gibt es in Südafrika unter der Regie des halb staatlichen, halb privaten 'Omega'-Konsortiums Bemühungen, einen Grand Prix nach Kapstadt zu holen. Durch das heute bekannt gewordene Aus für Silverstone könnte dieser Plan früher als erwartet Realität werden: Bernie Ecclestone will angeblich schon 2006 dort fahren.

Titel-Bild zur News: Jackie Stewart 1973 in Kyalami

In den 70er-Jahren hatte Südafrika in der Formel 1 einen hohen Stellenwert

Dies wollen unsere Kollegen von 'Autosport' von nicht näher genannten Quellen erfahren haben. 'Omega'-Chef David Gant hatte schon Anfang Oktober verlauten lassen, dass es zwar schwierig werden könnte, einen Grand Prix ins Land zu holen, "aber wir sind uns der Unterstützung von Kapstadt durch die Entscheidungsträger der Formel 1 sicher." Gerade Ecclestone gilt ja als ein großer Freund der Idee, die Weltmeisterschaft erstmals seit 1993 auch wieder auf den afrikanischen Kontinent auszudehnen.#w1#

Tatsächlich erklärte der 73-jährige Formel-1-Boss im Rahmen seiner Absage an Silverstone der 'Times' gegenüber, dass es einen neuen Bewerber für einen Grand Prix gibt, der sich wesentlich couragierter zeige als Großbritannien. Zunächst wurde in Fachkreisen angenommen, es könnte sich dabei um die USA mit New York oder Long Beach handeln, inzwischen scheint aber sicher zu sein, dass er damit Südafrika meinte.

"Was soll ich machen?", kommentierte Ecclestone die Silverstone-Saga. "Ich habe ein Angebot von einem anderen Land, das eine nette Anlage hinstellen will und bereit ist, viel Geld in die Formel 1 zu investieren - und obendrein die Veranstaltungsgebühren bezahlt. Ich muss ihnen ein Jahr vorher Notiz geben, damit es weitergehen kann. Wenn ich das verpasse, weil ich mich noch immer mit dem 'BRDC' herumärgern muss, würde ich ein Land fernhalten, das unbedingt in die Formel 1 einsteigen möchte."

Noch in den 70er-Jahren gehörte Südafrika dank Kyalami fix zum Formel-1-Kalender, 1993 wurde dort zum bisher letzten Mal ein Grand Prix ausgetragen. Seither haben vor allem BAR und Williams den Kurs immer wieder zu Testzwecken genutzt, um sich auf die traditionell hohen Temperaturen beim Saisonauftakt in Australien einzustellen. Das letzte Ereignis von internationalem Gewicht in Kyalami war der Doppelsitzer-Grand-Prix, den Minardi für einen guten Zweck im August veranstaltet hat.