• 09.03.2015 14:47

  • von Dominik Sharaf

Sicherheit und Transparenz in Gefahr: Force India hadert

Co-Teamchef Robert Fernley glaubt, dass das Strategiegruppen-Veto seines Teams gegen ein Marussia-Comeback gute Gründe hatte: Preisgeld habe nicht dazugezählt

(Motorsport-Total.com) - Der Großteil der Motorsport-Welt freut sich, dass beim Formel-1-Saisonauftakt am kommenden Wochenende in Melbourne die zwei Marussia-Boliden das ausgedünnte Starterfeld auffüllen. Doch es gibt auch Kritiker: Weniger glücklich ist mit dem Comeback des ehemals insolventen Teams Force India. Die Vijay-Mallya-Truppe, die gegen eine mögliche Sonderregelung ihr Veto in der Strategiegruppe einlegte, betrachtet die Angelegenheit weiter kritisch und steht ihrer roten Karte.

Titel-Bild zur News: Robert Fernley

Robert Fernley begrüßt Marussia nicht so freundlich wie andere Teams Zoom

Co-Teamchef Robert Fernley betont im Gespräch mit 'Autosport', dass die Haltung Force Indias nichts mit dem Preisgeld zu tun habe, das infolge der Marussia-Rückkehr nicht unter den übrigen Teilnehmern aufgeteilt wird: "Wir wünschen ihnen Erfolg. Das Geld ist nicht relevant. Selbst wenn es verteilt werden würde, wäre es ein Tropfen auf den heißen Stein", bekundet Fernley Unmut bezüglich des Finanzgebarens der Formel 1. "Es hatte nichts mit unserer Abstimmung zu tun."

Der Brite erkennt zwei Gründe, warum ein Veto entgegen der Meinung einiger Konkurrenten nicht nur sportlich fair, sondern auch vernünftig war. "Erstens bat Manor (der Marussia-Träger; Anm. d. Red.) die Teams, Zugeständnisse in Sachen Sicherheit zu machen. Die Regeländerungen von 2014 zu 2015 beziehen sich komplett auf dieses Thema", spielt Fernley auf das ursprüngliche Vorhaben an, mit einem modifizierten Vorjahresmodell in die neue Saison zu starten.

Er fragt sich: "Wie lange wollen sie das Zugeständnis? Für zwei, vier oder sechs Rennen? Es kann nicht für eine ganze Saison sein, dann würden wir alle mit 2014er Autos fahren. Die Sicherheit darf nicht darunter leiden - und wenn sie es tut, dann muss es einen verdammt guten Grund geben."

Ein Dorn im Auge war ihm außerdem, dass die Verantwortlichen erst spät damit herausrückten, dass der nordirische Selfmademan Stephen Fitzpatrick der lange geheimgehaltene Geldgeber des Projekts ist. "Zweitens sind die Teams bereit, unterstützend zu wirken, aber es braucht eine vertrauenswürdige Darstellung, wer dahintersteckt und wie nachhaltig es ist", fordert Fernley. Ersten Meldungen aus Melbourne zufolge ist Marussia tatsächlich mit seinem Equipment im Albert Park angekommen.